In 2022 mehr als 620 Öko-Produkte untersucht
Sinkende Bio-Umsätze: Hauk wirbt für Vertrauen

Angesichts der zuletzt leicht gesunkenen Umsätze in der Bio-Branche wirbt Verbraucherminister Peter Hauk für das Vertrauen der Kunden, in den Supermärkten und im Fachhandel auch nach den besonderen Produkten zu greifen. | Foto: Britta Pedersen/dpa
  • Angesichts der zuletzt leicht gesunkenen Umsätze in der Bio-Branche wirbt Verbraucherminister Peter Hauk für das Vertrauen der Kunden, in den Supermärkten und im Fachhandel auch nach den besonderen Produkten zu greifen.
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Stuttgart (dpa/lsw) Angesichts der zuletzt leicht gesunkenen Umsätze in der Bio-Branche wirbt Verbraucherminister Peter Hauk für das Vertrauen der Kunden, in den Supermärkten und im Fachhandel auch nach den besonderen Produkten zu greifen. Zwar kauften Menschen wegen der Inflation, gestiegenen Energiepreise und des teurer gewordenen Alltags etwas weniger Bio-Lebensmittel als in den Corona-Jahren. Das große Umsatzplus aus der Corona-Zeit sei aber im vergangenen Jahr zum einen gehalten worden, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Stuttgart. Zum anderen hätten Bio-Lebensmittel auch bei den jüngsten intensiven Untersuchungen wie bereits in den Jahren zuvor gut abgeschnitten.

"Bio-Lebensmittel verdienen zu Recht das Verbrauchervertrauen"

Nach wie vor sei im Südwesten Bio drin, wo Bio draufsteht, warb Hauk. Das Ergebnis der jüngsten Überprüfung von biologisch angebautem Obst und Gemüse im Land, dem sogenannten Öko-Monitoring, sei überzeugend. "Bio-Lebensmittel verdienen zu Recht das Verbrauchervertrauen", sagte der Minister. «Unsere Ergebnisse zeigen: Die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel ist sehr gut.» Wie in den Vorjahren habe es lediglich Einzelfälle gegeben, bei denen weiter geprüft werde oder Maßnahmen getroffen worden seien.

In 2022 mehr als 620 Öko-Produkte untersucht

Insgesamt untersuchten die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg (CVUAs) im vergangenen Jahr mehr als 620 Öko-Produkte, von Obst und Milch bis hin zu Basmatireis und Tiefkühl-Spinat. Gesucht wurde unter anderem nach Pestizidrückständen und gentechnisch veränderten Organismen, auch Bio-Eier und Bio-Milch wurden unter die Lupe genommen. Laut Öko-Monitoring-Bericht wurden dabei von den rund 420 Öko-Produkten, die auf Pestizid-Rückstände untersucht worden sind, acht Proben wegen irreführender Öko-Kennzeichnung beanstandet. Es seien darin erhöhte Rückstandsgehalte gefunden worden. Zudem zeigten nur 2,4 Prozent der Bio-Soja-Erzeugnisse Verunreinigungen, die auf gentechnisch veränderte Organismen hindeuteten. Bio-Honig und Bio-Mais-Erzeugnisse waren laut Bericht wie in den Vorjahren unauffällig.

Baden-Württemberg will den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen erhöhen

Trotz der Ergebnisse: Bis zum selbst gesteckten Öko-Anbau-Ziel des Landes ist es noch ein weiter Weg. Baden-Württemberg will den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen bis zum Jahr 2030 durch Nachfrage und weniger durch Förderung auf 30 bis 40 Prozent erhöhen. Nach Angaben des Ministers werden derzeit in Baden-Württemberg aber lediglich 14,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. Die Zahl der Betriebe in der Bio-Branche, also der Erzeuger, Verarbeiter und Vermarkter, lag Ende des vergangenen Jahres mit etwas mehr als 13.000 unter dem Niveau des Jahres zuvor (13.200), aber laut Hauk weiter deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

Menschen haben 2022 15,3 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel ausgegeben

Nach Angaben des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft haben Menschen im 15,3 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel ausgegeben, das waren 3,5 Prozent weniger als 2021. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg der Umsatz laut Branchenreport dennoch um 25 Prozent. 2020 und 2021 war die Bio-Branche besonders kräftig gewachsen, weil in der Corona-Krise mehr Verbraucherinnen und Verbraucher zu Hause gekocht und dafür Bio-Lebensmittel gekauft hatten. Vom anhaltenden Trend zu preiswerteren Produkten profitierten nach Angaben Hauks im vergangenen Jahr insbesondere die Discounter und günstigere Handelsmarken. Das Monitoring ist dem Ministerium zufolge bundesweit weiter einzigartig.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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