Wasserversorgung in Kraichtal: Zuschüsse von 1,56 Millionen Euro
Die Neustrukturierung der Wasserversorgung in den Kraichtaler Stadtteilen Gochsheim, Münzesheim und Oberacker wird vom Land Baden-Württemberg mit rund 1,56 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt gefördert.
Kraichtal (sn) Fast auf den Tag genau drei Jahre ist es mittlerweile her, dass das Thema Wasserversorgung zum ersten Mal in kommunalen Gremien in Kraichtal behandelt wurde. Viele Diskussionen im Gemeinderat sowie eine Bürgerversammlung in der Gochsheimer Mehrzweckhalle mündeten schlussendlich in einem neuen Konzept zur Trinkwasser-Versorgung der Stadtteile Gochsheim, Münzesheim und Oberacker. Wesentliche Bestandteile sind dabei die Errichtung eines zentralen Trinkwasserhochbehälters und die Verbindung der drei Stadtteile durch eine Ringleitung, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Die einzelnen Projekte sollen abschnittsweise umgesetzt werden.
Lebensmittel Nummer eins sichern
Für den ersten Bauabschnitt des Großprojekts hat der Kraichtaler Bürgermeister Ulrich Hintermayer offensichtlich auch den Weg zu den Fördertöpfen gefunden. So wurde jüngst von Andre Baumann, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, der Förderbescheid über rund 1,56 Millionen Euro übergeben. „Erst wenn einem das Lebensmittel Nummer eins von heute auf morgen einmal nicht mehr zur Verfügung steht, wie in meinem Heimatort vor Kurzen aufgrund einer Keimbelastung geschehen, wird einem bewusst, wie bedeutend die Ressource für das tägliche Leben ist“, betonte Baumann in seiner Ansprache. Diese Förderung für den ersten Bauabschnitt entspricht einem Fördersatz von 65 Prozent. „Durch die Förderung des Landes wird die Realisierung unseres Wasserversorgungskonzepts natürlich deutlich erleichtert“, so Hintermayer im Gespräch mit dem Staatssekretär, Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, und dem CDU-Landtagsabgeordneten Joachim Kößler.
Hochbehälter: Aus drei mach eins
Ausgangspunkt für die von den Stadtwerken Kraichtal in Auftrag gegebene Studie waren die vielen Hochbehälter, die in neun Stadtteilen Kraichtals vorgehalten werden. „Ziel des Strukturgutachtens war es dabei nicht nur die festgestellten Mängel zu beseitigen, sondern eine zukunftsweisende Lösung für die nächsten Generationen zu finden - also ein nachhaltiges wie gleichermaßen wirtschaftliches Konzept, das sukzessive umgesetzt werden kann“, erinnerte Werkleiter Gerhard Süpfle. So wurde beschlossen, dass aus drei Hochbehältern in Gochsheim, Oberacker und Münzesheim einer gemacht werden soll. Der neue, zentrale Hochbehälter wird beim bestehenden Hochbehälter „Forst“ im Stadtteil Oberacker errichtet. Die Neuverlegung einer Förderleitung vom Pumpwerk Münzesheim zum zentralen Hochbehälter wird dadurch ebenso notwendig, wie die Verlegung einer Fallleitung zwischen dem Hochbehälter und den Stadtteilen Münzesheim und Gochsheim. Ein Ringschluss zwischen den Stadtteilen Münzesheim und Gochsheim ist zudem aus Gründen der Versorgungssicherheit unumgänglich. Auf Grund der höheren Lage des zentralen Hochbehälters kann die Druckerhöhungsanlage in Münzesheim (Baugebiet „Holder“) außer Betrieb genommen werden. Mit dem Abschluss der Gesamtmaßnahme ist im Jahr 2022 zu rechnen.
Kosten des Großprojekts
Für die erforderlichen Planungsleistungen und den Neubau des zentralen Hochbehälters stehen im Vermögensplan 2017 Haushaltsmittel in Höhe von 440.000 Euro und eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 1,75 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Fördermittel kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich Hintermayer. Steht doch als nächster Schritt im Gemeinderat am 18. Oktober, der Baubeschluss für die konkrete Umsetzung der Maßnahme auf der Tagesordnung.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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