Neue Heimat für das Polizeirevier Bretten: "Wir sind in Not"
Das Brettener Polizeirevier ist von außen vielleicht schön anzusehen, doch im Inneren des Gebäudes sieht das ganz anders aus. Der Zustand des Quartiers der Brettener Ordnungshüter kann offensichtlich nur als marode und dringendst sanierungsbedürftig beschrieben werden.
Bretten (swiz) Das Brettener Polizeirevier ist von außen vielleicht schön anzusehen, doch im Inneren des Gebäudes sieht das ganz anders aus. Der Zustand des Quartiers der Brettener Ordnungshüter kann offensichtlich nur als marode und dringendst sanierungsbedürftig beschrieben werden. Um diesem Zustand entgegenzuwirken, hat der CDU-Landtagsabgeordnete Joachim Kößler am gestrigen Montag den Politischen Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, Wilfried Klenk, zu einer Besichtigung des Hauses in der Weißhoferstraße eingeladen. Klenk kam, und nach einem Rundgang durch das Haus, gemeinsam mit Kößler und der Karlsruher Polizeipräsidentin Caren Denner, war für ihn klar: "Eine Generalsanierung ist bei diesem Gebäude dringend angebracht." Allerdings stelle er die Frage nach dem Sinn einer solchen Sanierung. "Ich habe Bedenken, dass eine Sanierung des Gebäudes zu umfänglich wird." Zudem könne der Denkmalschutz, der über dem Gebäude liegt, bei der Sanierung Probleme bereiten. Darüber hinaus müssten die Bauarbeiten bei laufendem Betrieb stattfinden, was die Situation zusätzlich erschweren würde. Für Klenk gibt es daher nur zwei gangbare Alternativen: „Neubau oder Umzug des Reviers in eine bestehende Immobilie, die dann entsprechend umgebaut werden müsste.“
Standort des Reviers ist unglücklich gewählt
Dies sieht auch CDU-Mann Kößler so: "Die Zustände im Brettener Polizeirevier sind nicht gut. Gerade auch bei den Sanitäranlagen hapert es." Zudem bringt Kößler noch Sicherheitsbedenken ins Spiel. "Ich halte auch den Standort des Reviers für unglücklich, da sich in direkter Nachbarschaft Schulen befinden. Das kann zu gefährlichen Situationen führen, wenn die Polizei schnell zu einem Einsatz muss." Ein neuer, größerer Standort, am besten zentral in der Stadt, sei daher wünschenswert. Dennoch, so Kößler, müssten schon jetzt einige Grundsanierungen am und im Gebäude vorgenommen werden.
"Wir sind in Not"
Mit ihrem Wunsch nach einem neuen Standort rennen Kößler und Klenk bei Bernhard Brenner, Leiter des Polizeireviers Bretten, offene Türen ein. Und dieser wird noch deutlicher: "Wir sind in Not", so Brenner. Die derzeitige Dienststelle entspreche schlicht nicht mehr den Anforderungen einer modernen Polizeiarbeit, auch im Hinblick auf sicherheitstechnische Aspekte. "Darüber hinaus sind die Räume, in denen wir arbeiten, marode. Das ist nicht mehr hinnehmbar." Ganz zu schweigen von den Umkleiden für die weiblichen Polizisten. "Diese befinden sich zur Zeit in einem modrigen Kellerraum in der Nähe der Zellen, weil wir einfach keinen anderen Platz dafür gefunden haben", beklagt Brenner. Für den Brettener Revierleiter ist klar: "Wir brauchen einen Neubau, denn die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am derzeitigen Standort würden deutlich teurer kommen". Für den neuen Standort hat Brenner auch schon klare Vorstellungen. "Das Grundstück sollte zentral in der Stadt gelegen sein, damit die Bürger es fußläufig erreichen können." Mehr Fläche als jetzt sollte das Areal ebenfalls haben, dies sei schon allein dem Unterbringen des Fuhrparks geschuldet. Zudem wolle man nicht in ein reines Wohngebiet ziehen, um die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten, sagt Brenner. Nachdem man nun das "Go" aus Stuttgart erhalten hat, "werden wir in der nächsten Zeit mit offenen Augen durch die Stadt gehen und nach einem passenden Areal Ausschau halten". "Natürlich wird das alles nicht von heute auf morgen gehen", zeigt sich der Revierleiter gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news realistisch. "Aber wir haben durch unsere Polizeipräsidentin und das Land Baden-Württemberg großen Rückhalt." Erfahrung mit dem Neubau eines Polizeireviers bringt Brenner im Übrigen ebenfalls mit, denn er hat schon in Stuttgart den Bau eines Reviers als dessen Leiter mitgemacht.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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