Raubdelikt in Regionalbahn erfunden?

Polizei ermittelt gegen angebliches Opfer

Die aktuellsten Entwicklungen lesen Sie am Ende des Artikels.

Bretten (red) Zwei bislang unbekannte Täter versuchten in der Samstagnacht, 12. Oktober, einen Fahrgast in der Regionalbahn von Bretten nach Bruchsal auszurauben. Das teilt die Polizei mit.

Mit Revolver bedroht

Nach derzeitigen Erkenntnissen betrat der Geschädigte die Regionalbahn RB 17c um 22.45 Uhr am Bahnhof in Bretten. In der Bahn wurde er von einem unbekannten Täter gegen eine Tafel gedrückt. Der Täter zog dabei einen silbernen Revolver aus seiner Gesäßtasche, drückte den Lauf gegen die Brust des Geschädigten und forderte dessen Bargeld. Der zweite Täter stand hierbei etwas abgesetzt und beobachtete das Umfeld. Als der Geschädigte angab lediglich 40 Euro Bargeld mit sich zu führen, ließ der Täter von ihm ab. Am Bahnhof Bruchsal stiegen die beiden unbekannten Täter aus und flüchteten in unbekannte Richtung.

Täterbeschreibung

Bei dem Haupttäter soll es sich um einen 35 bis 40 Jahre alten und 1,65 bis 1,70 Meter großen Mann handeln. Er hatte kurze schwarze Haare, einen dunkler Teint und ein etwa ein Zentimeter großes Muttermal an der rechten Wange. Er sprach Deutsch "mit arabischem Akzent", heißt es in der Pressemitteilung, und trug eine schwarze Hose, ein braunes T-Shirt sowie schwarze Schuhe der Marke Nike. Bei dem zweiten Täter soll es sich um einen etwa 1,70 Meter großen Mann im Alter von etwa 30 bis 35 Jahren handeln. Er hatte bräunliches Haar und trug eine blaue Jeans und ein weißes T-Shirt.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, sich unter 0721/666-5555 beim Kriminaldauerdienst zu melden.

Geschichte des maßgeblichen Opfers erfunden?

Aktualisierung (24. Oktober): Gut zwei Wochen nach dem Bericht haben umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben, dass die Schilderungen des maßgeblichen Opfers wohl wissentlich nicht der Wahrheit entsprachen. Das teilt die Polizei mit. Hinweise auf ein Raubdelikt oder eine sonstige Straftaten würden sich demnach nicht ergeben. 

Gegen den 26-Jährigen wurde ein Verfahren wegen des Verdachtes des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.