TV Bretten
Armin Springer: "Ein Mann für alle Fragen"

Armin Springer vom TV Bretten.

Bretten (ger) Armin Springer ist ein Macher. „Ich bin nicht derjenige, der auf seinem Stuhl sitzt und sagt: So machen wir das – und es dann andere machen lasse“, beschreibt er sich selbst. Viele andere würden sich wahrscheinlich auch so charakterisieren – wenn es um ihren Beruf geht. Für Springer, der Inhaber einer Gartenbaufirma in Flehingen mit drei Angestellten ist, ist es aber selbstverständlich, auch in seiner Freizeit anzupacken. So ist es nicht verwunderlich, dass er beim TV Bretten, wo er seit bald zehn Jahren zweiter Vorstand ist, als „Mann für alle Fragen“ gehandelt wird.

„Daheim sitzen und nur die Füße hochlegen, ist nicht meins“

Sein Engagement reicht beim größten Verein Brettens – der übrigens auch der mitgliederstärkste Sportverein im Landkreis ist – von der Sponsorensuche über Organisation von allerhand Veranstaltungen bis hin zum Besuch von Geburtstagsjubilaren des Vereins. Wenn Umbau- oder Renovierungsmaßnahmen anstehen, wie jüngst der neue Boden in der vereinseigenen Sporthalle oder die Küche in der Simmelturm-Gaststätte, ist Springer zusammen mit seinem Vorstandskollegen Klaus Hofer der Ansprechpartner Nummer eins. „Daheim sitzen und nur die Füße hochlegen, ist nicht meins.“

Zeltlager auf die Nordseeinsel Baltrum

Statt sich eine Auszeit vom Alltag, etwa bei einem Pauschalurlaub zu nehmen, organisiert und geht Springer jeden Sommer mit ins Zeltlager auf die Nordseeinsel Baltrum, wo er mit einem guten Dutzend anderen Betreuern dafür sorgt, dass 50 bis 60 Kinder und Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren eine aktive und kreative Zeit verbringen. „Ich war als Kind selbst als Teilnehmer dabei. Seit über 30 Jahren ist das ein fester Termin für mich, nur einmal, als ich mein Bein gebrochen hatte, war ich nicht dabei“, erzählt der 43-Jährige. Auch bei den Skiausfahrten nach Grimentz war er über 15 Jahre regelmäßig mit von der Partie.

Brettener Marktplatz in einen riesigen Sandkasten verwandelt

„Sein“ Sport ist übrigens Volleyball. Selbst spielen, das macht er nicht mehr so häufig. Aber er ist als Schiedsrichter fast wöchentlich in halb Deutschland unterwegs. Als Einsatzleiter in der Oberliga, wo er Schiris für Spiele einteilt, ist er mit genauso viel Engagement dabei, wie beim Ausbilden von Schiedsrichtern. 2018 hat er die Deutsche Meisterschaft der weiblichen U20 nach Bretten geholt. „Die Mädels hatten seit zwei Jahren sehr hart an sich gearbeitet und eine hervorragende Saison absolviert. Für die Deutsche Meisterschaft wären sie nicht qualifiziert gewesen. Also habe ich das sozusagen als Belohnung organisiert, denn der veranstaltende Verein hat eine Wildcard für die Teilnahme.“ Und er hat – woran sich sicher noch viele erinnern werden – 2016 den Brettener Marktplatz in einen riesigen Sandkasten verwandelt, um den LBS Beachvolleyball Cup 2016 auszurichten. Und auch beim Landeswandertag 2014 in Bretten mit mehreren tausend Teilnehmern war Springer federführend beteiligt.

Frau Daniela nimmt Engagement ihres Mannes gelassen

Seine Frau Daniela nimmt das Engagement ihres Mannes, der neben dem TV Bretten unter anderem auch noch bei der Peter-und-Paul-Gruppe der Schäfer aktiv ist, gelassen. „Sie hat mich so kennengelernt. Ihr war schnell klar, dass sie mich halt so nehmen muss“, räumt Springer freimütig ein. Auch die Geburt der beiden Kinder hat seiner Umtriebigkeit keinen Dämpfer verpasst. „Aber ich achte darauf, dass ich mir Zeit nehme. Wenn ich es schaffe, hole ich den Großen vom Kindergarten ab und zum Abendessen und Ins-Bett-Bringen bin ich eigentlich auch immer da.“ Seine berufliche Selbstständigkeit sieht er als großen Vorteil, der ihm die Freiheit gibt, seine Zeit selbst einzuteilen. Und noch etwas trägt zu seinem unermüdlichen Einsatz bei. „Mir reichen vier oder fünf Stunden Schlaf.“

Tausend Stunden im Jahr für das Ehrenamt

Wie viele Stunden er für sein Ehrenamt im Einsatz ist? „Tausend Stunden im Jahr bestimmt. Eher sogar mehr.“ Ausnutzen lasse er sich aber nicht. „Ich habe selbst als aktiver Sportler viel Gutes erfahren. Das Ehrenamt ist einfach mein persönliches Ding.“ Wenn er früher um eins von der Schule heimgekommen sei, sei er um drei in der Turnhalle gewesen bis in die Abendstunden. Dass das Ehrenamt heute für viele eher als Bürde denn als Bereicherung empfunden wird, führt er auch darauf zurück, dass schon die Kinder einem hohen Erfolgsdruck ausgesetzt sind. „Ich war nie ein besonders guter Schüler und habe nur so viel gemacht, wie fürs Durchkommen nötig war. Das war aber kein Problem zuhause.“ Als Einzelkämpfer würde er sich nicht bezeichnen. Er kennt viele Menschen, weiß genau, wen er wofür ansprechen kann, und hat Leute, auf die er sich verlassen kann. Wenn alle Fäden zusammenlaufen, und eine Veranstaltung, die auf seine Kappe geht, wie am Schnürchen klappt, ist für ihn der Moment, in sich zu gehen. „Da bin ich dann schon zufrieden.“

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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