Werke von Samuel Eisenmenger
Brettener Stadtarchiv erwirbt Bücher aus dem 16. Jahrhundert

Catherine Fournell und Stadtarchivar Alexander Kipphan präsentieren die Bücher.  | Foto: Marcel Winter/Stadt Bretten
  • Catherine Fournell und Stadtarchivar Alexander Kipphan präsentieren die Bücher.
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Bretten (pm). Vor wenigen Wochen konnte das Stadtarchiv zwei seltene Bücher des 16. Jahrhunderts erwerben, die der Brettener Mediziner, Mathematiker, Theologe und Astrologe Samuel Eisenmenger (1534-1585) in den Jahren 1561 und 1585 veröffentlichte. Dabei handelt es sich um die dreibändige „Cyclopaedia Paracelsica Christiana“ von 1585 und die „Ephemerides“ von 1561. Erworben wurden sie von dem Historiker Heinz-Peter Mielke, der die Bücher für seine 2013 veröffentlichte Habilitationsschrift „Kirche im Geheimen“ verwendete.

Brettener wird Professor in Tübingen

Samuel Eisenmenger wurde 1534 als Sohn eines lutherischen Pfarrers in Bretten geboren. Seine Laufbahn begann im November 1551 in Wittenberg, wo er mit 21 Jahren unter Melanchthon den Grad des Baccalaureus erwarb. Nach kurzem Studienaufenthalt in Heidelberg schrieb er sich im November 1552 in Tübingen ein und erwarb am 31. Januar 1554 den Grad eines Magisters.

Die Heilung von einer lebensbedrohlichen Erkrankung durch Kaspar Peucer, Melanchthons Schwiegersohn, motivierte Eisenmenger vermutlich zum Studium der Medizin, das er am 31. Oktober 1564 mit Promotion abschloss. Von 1557 bis 1567 war er Professor für Astronomie und Mathematik in Tübingen und von 1563 bis 1567 Dekan des Collegium Facultatis Artium.

Volksmedizinische Werke für breitere Kreise

Seine zahlreichen Schriften sind von einer „Ganzheitswissenschaft des Menschen“ geprägt: Eisenmenger verband Medizin, Astronomie und Mathematik, veröffentlichte unter anderem Werke zur Anwendung astrologischer Prinzipien in der Medizin und machte damit volksmedizinische Kenntnisse breiteren Kreisen zugänglich.

Neuerwerbungen werden Öffentlichkeit präsentiert

Wegen seiner Sympathie für die Lehren des Theologen Kaspar Schwenkfeld, einer spiritualistisch geprägten Strömung unter den Protestanten, musste er 1567 seine Position als Dekan in Tübingen aufgeben. Anschließend wurde er Leibarzt des Markgrafen Karl von Baden-Durlach und des Bischofs Marquard von Speyer, die ihn als medizinische Autorität anerkannten. Samuel Eisenmenger, der unter den Humanisten als „Siderocrates“ bezeichnet wurde, verstarb am 28. Februar 1585 in der Residenz Marquards von Speyer in Bruchsal. Seine wichtigsten Schriften, darunter wertvolle Manuskripte, werden heute in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt. Die Neuerwerbungen des Stadtarchivs werden zu gegebener Zeit im Rahmen einer Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Kraichgau News aus Bretten

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