20 Jahre – und kein bisschen leise
Die Brettener Artillerie schießt aus allen Rohren

Die überschwere Hakenbüchse der Brettener Artillerie, auch Hemmbacherin genannt, ist seit 2004 aktiv.
 | Foto: Michael Fritz
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  • Die überschwere Hakenbüchse der Brettener Artillerie, auch Hemmbacherin genannt, ist seit 2004 aktiv.
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Bretten (Michael Fritz) Schon immer gab es beim Peter-und-Paul-Fest Aktive, die von den Schwarzpulverwaffen des Mittelalters besonders begeistert waren. Beim gemeinsamen Tross 2004 haben sich diese Schwarzpulverfreunde mit ihren Waffen erstmals in einer Gruppe zusammengefunden. „Wir haben schnell gemerkt: das harmoniert“, erzählt Heiko Wacker. Der promovierte Historiker ist ein intimer Kenner der Materie und Mitbegründer des neuen Vereins „Brettener Artillerie“.

„Bei Bedarf schießen wir aus 20 Rohren“

Deren Kernbestand bilden der „Balduff“, das aktuell größte Geschütz der Artillerie, das Orgelgeschütz „Schwarz Agnes“ und das Feldgeschütz „Franziska“. Dazu kommen noch Mörser und diverse Handfeuerwaffen. „Bei Bedarf schießen wir aus 20 Rohren“, berichtet Wacker nicht ohne Stolz.

Waffen, Kampf und Pulverdampf

Wer sich für „militärisches Feuerwerk“ – wie die Geschütze im ausgehenden Mittelalter auch genannt wurden – interessiert, sollte sich unbedingt am Samstagnachmittag zum Programm „Waffen, Kampf und Pulverdampf“ in der Simmelturm-Arena einfinden. Dort werden die Waffen- und Geschütztechniken, die während der Belagerung Brettheims im Jahre 1504 zum Einsatz kamen, gezeigt, erklärt und vorgeführt. Die rekonstruierten und in Eigenbau angefertigten Kriegswaffen aus längst vergangenen Zeiten können hier hautnah und im Detail betrachtet werden.

Pulverdampfgeschwängerte Luft

Donnernde Kanonenschläge und pulverdampfgeschwängerte Luft lassen erahnen, welch zerstörerische Wirkung diese Waffen seinerzeit entfalteten. „Wir verstehen uns als lebendes Museum“, erläutert Heiko Wacker das Konzept, das über die Jahre immer mehr perfektioniert wurde. Neben Feuerwaffen werden auch Brandballen und Pechkränze gezeigt und ihre verheerende Wirkung in einer dichtbesiedelten mittelalterlichen Stadt erläutert.

Chronik beruht auf Augenzeugenberichten

Alles, was gezeigt wird, geht auf die Chronik von Georg Schwarzerdt zurück, der die Belagerung als Kind miterlebte und 1561 mithilfe noch lebender Augenzeugen detailgetreu niederschrieb. Natürlich auch die „Schlacht um Brettheim“, die im Anschluss an die Artillerievorführung mit mehreren Hundert Mitwirkenden szenisch dargestellt wird.

Die überschwere Hakenbüchse der Brettener Artillerie, auch Hemmbacherin genannt, ist seit 2004 aktiv.
 | Foto: Michael Fritz
Sehr eindrucksvoll: Brandballen wurden im Mittelalter als Waffe eingesetzt. | Foto: Michael Fritz
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Kraichgau News aus Bretten

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