Vom Klebeumbruch zur Digitalisierung
Die Brettener Woche hat sich in 40 Jahren zum bedeutenden Informationsmedium entwickelt

In der wöchentlichen Druckausgabe oder täglich auf www.kraichgau.news für Sie da: Das Team der Brettener Woche mit (von links stehend) Angelika Will, Beate Anderer, Christian Schweizer, Beatrix Drescher, Petra Wieland, Simone Krack, Anja Vogl, Christa Caci, Katrin Gerweck, Chris Heinemann, Suzanne Pfefferle, Matthias Schubinski, Freddy Ersch sowie (von links knieend) Tom Markert, Simone Russell, Havva Keskin und Annette Zabel.  | Foto: Corinna Stein
  • In der wöchentlichen Druckausgabe oder täglich auf www.kraichgau.news für Sie da: Das Team der Brettener Woche mit (von links stehend) Angelika Will, Beate Anderer, Christian Schweizer, Beatrix Drescher, Petra Wieland, Simone Krack, Anja Vogl, Christa Caci, Katrin Gerweck, Chris Heinemann, Suzanne Pfefferle, Matthias Schubinski, Freddy Ersch sowie (von links knieend) Tom Markert, Simone Russell, Havva Keskin und Annette Zabel.
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Bretten (ger) Am 26. März 1980, einem Mittwoch, war es soweit: Das „Brettener Blättle“ erschien zum ersten Mal in einer Auflage von 20.000 Stück. War anfangs geplant, dass die „kleine Zeitung“ einmal im Monat, immer mittwochs vor dem „langen Samstag“ herauskommt, erschien sie wegen des Erfolgs ab dem 26. November schon zweimal monatlich. Initiator war die Brettener Werbegemeinschaft. Dem Zusammenschluss von zu Hochzeiten 46 Mitgliedern aus dem Einzelhandel stand Emil Ludin, Inhaber eines Textilgeschäfts am Marktplatz vor. Weitere Mitglieder des Vorstands waren Gustav Lacher vom gleichnamigen Haushaltswarenladen, Walter Sauer vom Schuhhaus Sauer, Alfred Ersch von Radio-Freytag, der Optiker Karl Eberhard Müller sowie Klaus Bräuning vom Malergeschäft.

Vier bis sechs Seiten im A3-Format

In Eigenregie hatte die Gemeinschaft ein eigenes Blättle ins Leben gerufen, das vier bis sechs Seiten im A3-Format umfasste. Es wurde von der Druckerei Adam in Bretten in einer Auflage von 4.000 bis 5.000 Stück gedruckt. Jedes Vorstandsmitglied war für etwas Anderes zuständig: Ludin übernahm die Redaktion, Lacher kümmerte sich um die Anzeigen, Ersch trug mit Witzen und Anekdoten zur Unterhaltung bei. (Was er im Übrigen in seiner Funktion als Medienberater bei der Brettener Woche heute noch macht.)

Brettener Hundle als Maskottchen

Als es den Geschäftsleuten nach einigen Ausgaben zu viel wurde, traten sie an Georges Bernies, Inhaber der Agentur Publi Werbung, heran. Mit seinem Knowhow und seiner untrüglichen Spürnase für Zukunftsträchtiges rief er das „Brettener Blättle“ ins Leben als Blatt für neuartige, auf Bretten abgestimmte Werbung und heimatbezogene Berichterstattung. In der Region war dies das erste Wochenblatt seiner Art. Von Anfang an hatte man sich auch die kritische Begleitung des Geschehens in der Stadt auf die Fahnen geschrieben und verstand sich als Sprachrohr für die Belange der Bürger. Als Maskottchen prangte auf dem Titel das Brettener Hundle mit wohlgenährtem Bäuchle.

Heißwachs und Seitenbögen

Ab 18. November 1981 erschien das „BB“, so die liebevolle Abkürzung, donnerstags in einer Auflage von zunächst 22.065 Exemplaren. Die Redaktionsleitung hatte seinerzeit Ilka Bernies. Heute sind es weit über 56.000 Haushalte, in denen die Brettener Woche gelesen wird, wobei das Verbreitungsgebiet den östlichen Landkreis Karlsruhe und den nördlichen Enzkreis umfasst. Seit 1983 erscheint das Amtsblatt, das städtische Mitteilungsblatt Brettens, in das Wochenblatt eingebunden. Am 24. März 1983 wurde das Brettener Blättle in Brettener Woche umgetauft. Damals wurde das Blatt noch zu einem Großteil in Handarbeit erstellt: Im Montageraum wurden die – immerhin – am Computer erfassten Texte mit Heißwachs auf die Seitenbögen geklebt. Dienstagabends um 19 Uhr holte ein Kurier die aufgebauten Seiten ab und fuhr sie in die Druckerei. Donnerstags wurde die Zeitung an die Austräger geliefert.

Alles digital und blitzschnell

Heute dagegen läuft alles digital und damit blitzschnell ab. Wenn die Seiten des Amtsblatts da sind, werden mittwochs um zehn Uhr die Druckdaten nach Heilbronn geschickt. Wenige Stunden später sind die Spediteure zu den Austrägern unterwegs. Das ist jede Woche aufs Neue eine Herausforderung. Erste Versuche, in die digitale Welt einzusteigen, gab es am 2. Oktober 1997. Unter der „griffigen“ Adresse www.regioworld.de/Bretten/brewo.htm war die BreWo „Jetzt auch im Internet“.  Ab 1998 firmierten Rehberger Verlag und Publi Werbung fortan unter „WMV Werbung, Marketing & Verlag GmbH“, wie er heute noch heißt. Im selben Jahr ging das Wochenblatt auch mit eigener Domain www.brettener-woche.de online.

Von 5.000 zu 630.000 Zugriffen

Zugriffszahlen von 5.000 bis 7.000 Zugriffen pro Monat hatten schon unter der Adresse regioworld.de einen großen Anklang bewiesen. Zum Vergleich: Das April 2016 an den Start gegangene Online-Portal kraichgau.news, bei dem aktuell rund 3.400 Leserreporter registriert sind, hatte im Jahr 2019 durchschnittlich über 630.000 Zugriffe pro Monat und ist als Informationsquelle für die Region inzwischen nicht mehr wegzudenken.

Neue Gesichter und neue Adresse

1999 wurde die Brettener Woche beziehungsweise der WMV-Verlag ein kleiner, aber feiner Teil des modernen Medienunternehmens Heilbronner Stimme. Innovation, Nähe zum Leser und zum Kunden zeichnen die Produkte und Mitarbeiter dieses Unternehmens und damit auch die Brettener Woche aus. 2007 zog der Verlag von der Melanchthonstraße 52 ins Kraichgau-Center um, wo er auch heute noch zu finden ist. 2010 erschien zum ersten Mal die Zeitschrift LebensArt, das Magazin für „Verborgene Schätze in der Region“. Hier finden sich Geschichten aus der Region, die sich um Kulinarisches, Besonderes und Natur drehen. Chefredakteurin ist Gabriele Meyer, die auch jahrzehntelang unter anderem die Redaktion der Brettener Woche leitete.

Teamgeist, Innovation, Flexibilität und Einsatzbereitschaft

Im Jubiläumsjahr sind Suzanne Pfefferle als Verlags- und Anzeigenleiterin sowie Christian Schweizer als Redaktionsleiter für die Geschicke des Verlages verantwortlich. Auch wenn sich in den vergangenen 40 Jahren die Gesichter verändert haben, so ist der Spirit, der 1980 zur Gründung der Brettener Woche geführt hat, immer noch da. Teamgeist, Innovation, Flexibilität und Einsatzbereitschaft zeichnen die Mitarbeiter aus – und vor allem große Freude im Umgang mit den Lesern und Kunden.

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite 40 Jahre Brettener Woche.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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