Ablauf des Festzuges
Drei Böllerschüsse kündigen den Festzug an

Foto: hk

Bretten (kn) Der Festzug findet am Sonntag, 3. Juli, statt. Aufstellung: 14.00 Uhr, Beginn: 14.30 Uhr, Dauer: circa 70 Minuten. Festzugsweg: Weißhofer Straße – Marktplatz – Melanchthonstraße – Gartenstraße – Postweg – Hirschstraße* – Melanchthonstraße – Am Gottesackertor. * Aus Sicherheitsgründen verlassen einige Pferdegespanne an der Hirschstraße den Festzug. Bitte den Festzugsweg unbedingt freihalten!

Vor dem Festzug zieht Kurprinz Ludwig mit dem Stadtvogt auf den Marktplatz. Die Alt-Brettheimer huldigen ihrem Kurprinz. Drei Böllerschüsse kündigen den Festzug an.

I. Über 70 Jahre Peter-und-Paul-Festzug

Der erste Peter-und-Paul-Festzug nach dem 2. Weltkrieg fand 1950 statt. Damals wie heute sind der Fanfarenzug Bretten 1504, der Kleinkaliber-Schützenverein sowie die Bürgerwehr Bretten mit dabei.

  • Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504 in den blau-weißen Farben der Stadt
  • Schützenkönig und Jungschützenkönig zu Brettheim beim Ausmarsch zum Freischießen an Peter und Paul 1848
  • Historische Bürgerwehr der Stadt Bretten, Kdt. und stv. Landeskommandant Hauptmann Dieter Petri, Ehrenkommandant und Ehrenlandeskommandant Oberst Rudolf Heß, Ehrenkutsche, Artillerie mit Stadtkanone, Musikzug, Bürgerwehr
  • Eine Schar fröhlicher Kinder und Brettener Volk
  • Europafanfare Karlsruhe

II. Brettheim um 1504

Die Stadt war in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts vollständig von einer Stadtmauer umgeben. Ältester Teil davon ist der um 1350 erbaute Simmelturm. Um 1450 entstand der Pfeiferturm. Bretten, das schon vor 1148 das Marktrecht besaß, war Knotenpunkt zweier wichtiger mittelalterlicher Handelsstraßen. Auf dem Wochenmarkt boten Weinhändler, Klein- und Gewürzkrämer ihre Waren an.

  • Vogt Conrad von Sickingen und seine Frau Christine Köth von Wannscheidt
  • Die Stadtwache mit den Hauptmännern Jörg von Rosenberg und Zeisolf von Adelshofen gefolgt von Trommlern und zum Kampf formierten Helmpartern. Bürgerinnen und Kinder geleiten den Reißwagen.
  • Trommler und Fahnenschwinger mit den Wappenzeichen kurpfälzischer Familien
  • Der Amtsschultheiß Hans Lott und Mitglieder des Brettener Rats
  • Herold und Reiter mit dem Banner der Stadt
  • Reiche Bürger mit Prunkwagen und dem Gefolge zu Pferd
  • Ein Kaufmannswagen und wohlhabende Krämer
  • Die Gruschdler werden vom Wanderprediger Bruder Hubertus begleitet.
  • Die Pfeffersäcke handelten mit wertvollen Gewürzen.
  • Das Zehrhaus Paravicini erinnert an ein Gasthaus um 1504.
  • Gelahrte und Gereiste mit Reisewagen
  • Der Medicus, Kräuterweiber, weise Frauen und ein Feldpater
  • Mönche und Laienbrüder aus Herrenalb, Nonnen aus dem Kloster Frauenalb
  • Beim Steinhaus wurde während der Belagerung eine öffentliche Garküche eingerichtet, die kostenlos Verpflegung ausgab.
  • Die Quacksalber mit Gaukelei und Comedia
  • Der Scharfrichter des Oberamtes. Schwertträger und Wasenmeister, Frouwenwirtin, heilkundige und freie Frouwen
  • Fahnenschwinger Contrada della Corte aus Italien
  • Gaukler und Spielleute Loeffelstielzchen mit ihren originalgetreuen Instrumenten
  • Das Bettelvolk mit einem Wagen
  • Historischer Fanfarenzug Hirrlingen

III. Städtisches Handwerk

Gewerbetreibende, Handwerker, Gesellen und Lehrjungen bildeten den größten Teil der Brettheimer Bevölkerung. Um 1540 zählte man 44 verschiedene Handwerksberufe. Die Handwerker waren in Zünften organisiert und lebten vom beträchtlichen Durchgangsverkehr und der Versorgung des Umlands.

  • Die Zunftfahnen, Zunftmeister, Gesellen und Zunftlade der Ehrbaren Zünfte Brettheim: Leiterbauer, Korbmacher, Schreiner, Hutfilzer und Lederer, Küfer und Fasswagen
  • Seifensieder
  • Wäscherinnen
  • Bierbrauer mit Zunftfahne
  • Die Bruderschaft der freien Zünfte: Drechsler, Töpfer, Flachsbauer und Spinner präsentieren ihr Handwerk.
  • Schmiede mit einem Rüstwagen
  • Kettenhemdmacher
  • Köhler mit Holz- und Kohlewagen
  • Tagelöhner erhalten von ihren Lehnherren Kost und Logis.
  • Fanfarenzug Wittenberg

IV. Die Landbevölkerung

Auf den seit 1492 regelmäßig abgehaltenen Brettener Jahrmärkten wurden vor allem Tuche, landwirtschaftliche Geräte und Nahrungsmittel gehandelt.

  • Zeidler ernten Honig und Wachs, außerdem sorgen sie für das Wohl der Bienen.
  • Besonders dankbar für die Befriedung des Landes erweisen Bauern des Umlandes ihre Referenz. Auch die Tiere, ihren ganzen Stolz, führen sie heute durch die Stadt.
  • Schmücker mit bunten Gebinden
  • Eine Gruppe mit Hunden und dem Wahrzeichen der Stadt: Das Brettener Hundle.
  • Die Schäferzunft des Oberamts Bretten mit Zunftfahne und Zunftmeister, den Siegern des Schäfersprungs, Obermeister und Schäfer
  • Fanfarenzug Weiher

V. Brettheim im Kurpfälzisch-Bayerischen Erbfolgekrieg

Das größte Ereignis in der Brettener Geschichte war die Belagerung durch Herzog Ulrich von Württemberg. Kurfürst Philipp hatte diese Absicht früh erkannt und verstärkte die Verteidigung mit Ausrüstung und Leuten. Die folgenden Gruppen und Persönlichkeiten hat uns Georg Schwartzerdt, der Bruder Philipp Melanchthons, in der Beschreibung des Ausfalls vom 28. Juni 1504 überliefert.

  • Kurprinz Ludwig mit seinem Gefolge „Huldelsman Gesind“ und Marsilius von Reiffenberg, oberster Feldhauptmann der Verteidiger von Brettheim, mit einer Leibgarde aus Schweizer Reisläufern
  • Von der Kurpfalz angeworbene und aufgebotene Ritter des Kraichgau-Adels mit dem Wappen der „5 Schneeballen Flehingen-Sickingen“. Bewaffnete Knechte mit Helm und Harnisch geleiten die adligen Herren und ihre Edelfrauen
  • Armbrustschützen um Hans Entenkopf aus Neipsen
  • Die Bogenschützen mit ihren Langbogen
  • Der gewaltige Haufen wird angeführt von Hauptmann Gerstenacker und den Hauptleuten. Fußvolk in gevierter Ordnung mit Spießer und Helmparter, Trommler, Pfeifer und Fähnrich flankiert von Doppelsöldnern und Arkebusieren.
  • Die Feldverpflegung mit Handwagen
  • Der Tross: angeführt vom Trosswaibl mit Steckenknechten, Marketenderei, Trossweibern, Huren und Marketenderwagen
  • Die Bürgerwehr Heydolfesheim mit Spießern, Büchsenschützen und Helmpartern
  • Brettener Artillerie: eine Feldkartaune, der Balduff mit seinem Zubehör, 2 Schlangen, Hakenbüchsen, Büchsenmeister und Stückknechte
  • Der Feldscher versorgte die Verletzten auf dem Schlachtfeld und im Lager.
  • Knabenkapelle Kaufbeuren

VI. Bürgerwehren marschieren auf

Die Wehrhaftigkeit der Bürger von 1504 setzte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten in den Schützengesellschaften fort. Daraus entstanden im 18. und 19. Jahrhundert die Bürgerwehren und Milizen, deren Uniformierung in der napoleonischen Zeit besonders prächtig ausfiel.

  • Historische Bürgerwehr Ehingen/Donau, Kdt. Hauptmann Josef Stocker mit Grenadier-Zug
  • Historische Bürgerwehr Karlsruhe, Kdt. Hauptmann Karl Leis, Bürgerwehr, Biedermeiergruppe
  • Heimatvereinigung Oald Bensem, Hist. Bürgerwehr Bensheim – Biedermeiergruppe, Kdt. Hauptmann Torsten Merk, Ehrenkommandant Major Werrner Rödel
  • Bürgergarde Ellwangen/Jagst, Kdt. Hauptmann Hans-Peter Schmidt, Spielmannszug, Bürgergarde, Trachtendamen
  • Bürgerwehr Alt-Weinheim, Kdt. Hauptmann Andreas Neumann, Bürgerwehr
  • Historische Bürgerwehr Waldkirch, 1. Vorsitzende Unteroffizier Ute Ruesch, Spielmannszug, Fanfarenabordnung, Schützen, Biedermeierdamen
  • Bürgerwache Bad Saulgau, Kdt. Hauptmann Dirk Riegger, Musikzug, Bürgerwache, Stadtgarde, Trachtengruppe

Änderungen vorbehalten.

Mehr zum Peter-und-Paul-Fest lesen Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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