Der Kult e.V. kann mehr als Kultival
Ein Verein, der in keine Schublade passt
Bretten-Gölshausen (ger) Das Kultival auf dem Grillplatz in Gölshausen ist weit über die Region hinaus bekannt und beliebt. Umsonst und draußen spielen hier immer am Pfingstwochenende junge Musiker und Bands und verleihen dem Gelände die klassische Festivalstimmung. Hinter der Erfolgsgeschichte steht ein rühriger Verein mit rund 130 Mitgliedern, der in keine Schublade passt.
Wurzeln im Basketball
Der Kult e.V. hat seine Wurzeln im Basketball. In den 1980er Jahren hatte es Klaus Raabe aus Norddeutschland nach Gölshausen verschlagen und durch seine gesellige und engagierte Art gelang es ihm, ein paar „junge Wilde“ für seinen Lieblingssport zu begeistern. Es gründete sich eine Unterabteilung des ansässigen Sportvereins, aber die Mitglieder hatten von Anfang an großes Interesse daran, am Ortsgeschehen mitzuwirken. So entstand 1997 aus der Basketballabteilung der eigenständige Kult e.V.
Das Kultival begann spartanisch mit einer Anlage auf einem Kleinlaster, einem Bierstand, einer Getränkehütte und einem Lagerfeuer neben der Gölshäuser Grillhütte. Die Musik kam aus der Konserve. 2001 wurde dann das Kultival geboren, bei der die Live-Musik klar im Mittelpunkt steht. Das Festival, in dessen Verlauf von Freitag bis Sonntag alljährlich sechs Acts verschiedener Genres auftreten, finanziert sich durch den Verkauf von Speisen und Getränken und den Einsatz der Vereinsmitglieder. Auch viele Sponsoren aus der Region unterstützen die Veranstaltung.
Eingespieltes Team hofft auf baldigen Neustart
Aber der Kult-Verein bietet noch mehr: Der kleine Bruder des Festivals hat sich mittlerweile am Vatertag etabliert. Zu Christi Himmelfahrt, das immer zehn Tage vor Pfingstsonntag auf einen Donnerstag fällt, wird bereits gegrillt und Live-Musik geboten. „Das ist der Beginn für den Aufbau des Kultivals“, beschreibt es Andreas Neuwert, der schon über zehn Jahre Vorstand der „Kultler“ ist. Der Kult-Rock, der von 2010 an einige Jahre in der Stadtparkhalle in Bretten stattfand, konnte leider nicht fortgeführt werden. Die Anwohnerschaft hatte sich über den Lärm beschwert. „Das rührte von einem kaputten Dach her, aber die Stadt hat uns daraufhin untersagt, den Kult-Rock weiter zu veranstalten“, bedauert Neuwert. Das eingespielte Team, das mit Herzblut, viel Erfahrung und Routine seine Veranstaltungen organisiert, hätte dieses Event gerne beibehalten.
Die Mitglieder pflegen ihr reges Vereinsleben auch bei Helferfesten und Ausflügen wie Weinwanderungen und haben – last but not least – auch bei den Prunksitzungen des Närrischen Händschich mit eigenen Auftritten immer einen Heidenspaß. Coronabedingt sind die Aktivitäten dieses Jahr komplett ausgebremst worden, aber alle „Kultler“ hoffen darauf, dass es bald möglich ist, das Vereinsleben wieder aufzunehmen.
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Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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