Friedhofslinde in Rinklingen wurde gefällt

Bretten-Rinklingen (kn) Älteren Zeitgenossen könnte am heutigen Dienstagmorgen ein Lied aus dem Jahr 1968 in den Sinn gekommen sein: „Du wirst dich nie im Wind mehr wiegen / Du musst gefällt am Wege liegen“, sang die damals 26-jährige Alexandra. Seit heute ist die mehr als 200 Jahre alte Winterlinde (Tilla cordata) im Brettener Stadtteil Rinklingen nun weg. Sie galt als eine der prächtigsten und größten Linden im Landkreis mit einem Stammumfang von 4,50 Meter.

Gutacher empfahl rasche Entfernung

Allerdings war der markante Baum am Friedhof aufgrund seines schlechten Zustandes nicht mehr zu erhalten. Ein Fachgutachten war zu dem Ergebnis gekommen, dass größere Bereiche des Stammes überhaupt keine gesunde Restwandstärke mehr hätten. Daher sei die Verkehrssicherheit der Linde nicht mehr gewährleistet und es bestünde eine erhebliche Umsturz- und Bruchgefahr. Eine rasche Entfernung des Baumes werde daher seitens des Gutachters empfohlen. Dies hatte die Stadtverwaltung bereits Anfang August verlautbaren lassen.

„Fachleute da, denen man vertrauen kann“

Die Baumfällarbeiten hatten schon in den frühen Morgenstunden begonnen. „Wir versuchen den Baum stückweise zu fällen“, erklärte Konrad Beisel vom Amt für Technik und Umwelt. Zuvor mussten die Verstrebungen aus Eisen, die an einzelnen Stellen zwischen zwei Stämme angebracht worden waren, entfernt werden. „Aufgrund dessen, dass der Baum im Stamm morsch ist, wissen wir nicht, was uns bei den Fällarbeiten erwartet“, so Beisel heute früh. Brenzlige Situationen könnten sich deshalb ergeben, weil der Baum in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern steht. „Es sind aber Fachleute da, denen man vertrauen kann“, sagte Beisel.

Ersatzpflanzung im Herbst 2019

Was aus den Überresten des zerlegten Baums passieren soll, ist noch unklar. Fest steht allerdings schon, dass eine Ersatzpflanzung seitens der Stadt Bretten im Herbst 2019 vorgesehen ist. Die Nachpflanzung ist aber auch über eine Baumspende möglich. Wer daran Interesse hat, kann sich telefonisch unter 07252/921 600 an das Stadtbauamt wenden.