Verein für Stadt- und Regionalgeschichte Bretten zu Besuch im Generallandesarchiv
Historische Quellen sind die Basis für historische Forschung

Professor Wolfgang Zimmermann (links), Leiter des Generallandesarchivs in Karlsruhe, führte die Mitglieder des Vereins für Stadt- und Regionalgeschichte Bretten durch das Institut.
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  • Professor Wolfgang Zimmermann (links), Leiter des Generallandesarchivs in Karlsruhe, führte die Mitglieder des Vereins für Stadt- und Regionalgeschichte Bretten durch das Institut.
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Bretten (W.S.) Wer sich mit Geschichte beschäftigt und eigene Forschungen zu bestimmten Themen betreiben will, muss seine Erkenntnisse und Behauptungen auf originale Dokumente, Nachweise oder Fachbücher stützen und belegen. Solche Quellen sind die Basis für historische Forschung, ganz gleich, ob sie vom professionellen Fachmann oder vom Hobbyhistoriker betrieben werden. Bei einem Besuch im nach Stuttgart zweitgrößten staatlichen Archiv von Baden-Württemberg, im Generallandesarchiv in Karlsruhe, erhielten Mitglieder des Vereins für Stadt- und Regionalgeschichte Bretten umfangreiche Einblicke. Der Chef persönlich, Professor Wolfgang Zimmermann, führte die Teilnehmer durch die Welt der südwestdeutschen Geschichte, die mit ihren wertvollen Schätzen in Form von Dokumenten, Akten und Urkunden bis weit ins 8. Jahrhundert zurückreichen.

Historisches Kompetenzzentrum des Landes

Die meisten Dokumente stammen aus stillgelegten Klöstern oder aus Archiven der Markgrafen von Baden, aus der Kurpfalz, aus Akten des Großherzogtums Baden sowie aus Adels- und Privatarchiven. Ein unerschöpflicher Fundus für die Regional- und Ortsforschung mit 136.000 Urkunden, 100.000 Karten und Plänen sowie 200.000 Fotografien und Bildnissen. Heute ist das Generallandesarchiv für das Schriftgut von rund 500 Dienststellen des Landes Baden-Württemberg im Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig und versteht sich als das historische Kompetenzzentrum des Landes. Hier ist der Ort, sich intensiv mit historischen Themen aus dem Mittelalter bis in die Gegenwart zu befassen. Auf acht Stockwerken lagert das unfassbar umfangreiche Archivgut in den Magazinen, die für den normalen Besucher nicht zugänglich sind. Man stelle sich einmal diese Regale aneinandergereiht vor: Das Archivmaterial würde auf der Strecke von Bretten bis zum Stadtende von Ettlingen, also fast 40 Kilometer oder 40.000 Regalmeter  weit reichen. 

Lebhafte Diskussionen

Professor Zimmermann hatte viele Fragen zu beantworten, zu denen sich lebhafte Diskussionen entwickelten. Richtig spannend war es, wenn sich der Inhalt dieser Aktenboxen öffnete und konkrete Einblicke in vergangenes Geschehen oder persönliche Schicksale gewährten. Wie wichtig neben einem detektivischen Spürsinn auch Kenntnisse über die jeweilige Zeit sind, zeigen die unzähligen Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Viele Belege sind nach den politischen Vorstellungen der Machthaber manipuliert worden und benötigen deshalb einen besonders kritischen und kenntnisreichen Blick.
Nach knapp zwei Stunden faszinierender Geschichte und Geschichten ging man beeindruckt und überwältigt nach Hause. Und es gibt viel Gesprächsstoff, Erfahrungsaustausch und Pläne für die nächsten Schritte des Geschichtsvereins. Das Archiv steht allen Interessierten offen. Fast 40 Prozent der Titel liegen online zur Verfügung. Wer vor Ort Unterstützung benötigt, dem stehen Archivare beratend zur Seite. Und das alles kostenlos.

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Kraichgau News aus Bretten

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