„Engagiert und heimatverbunden“
Im Gespräch mit Oberbürgermeister Nico Morast

- „Das Zusammenspiel aus städtischem Flair und ländlicher Bodenständigkeit bietet unseren Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Maß an Lebensqualität“, ist Oberbürgermeister Nico Morast überzeugt.
- Foto: Brettschneider
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Bretten. Was macht eine Stadt lebenswert? Im Interview mit der Brettener Woche spricht Oberbürgermeister Nico Morast über die Besonderheiten der Melanchthonstadt, die Rolle der Natur für das Lebensgefühl und darüber, wie sich Stadtteile und Kernstadt weiterentwickeln sollen. Auch das ehrenamtliche Engagement der Bürger spielt für ihn eine zentrale Rolle.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Faktoren, die zur Lebensqualität in Bretten beitragen? Was hebt die Melanchthonstadt von anderen Orten ab?
Nico Morast: Bretten zeichnet sich durch eine attraktive Infrastruktur, eine landschaftlich reizvolle Umgebung und ein aktives gesellschaftliches Leben aus. Besonders hervorzuheben ist das Zusammenspiel aus städtischem Flair und ländlicher Bodenständigkeit, das unseren Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Maß an Lebensqualität bietet. Die Menschen in Bretten sind engagiert, heimatverbunden und prägen das Miteinander durch zahlreiche Initiativen und Vereine.
Welche Rolle spielt die Natur für das Lebensgefühl? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um sie in der Stadt zu fördern?
Nico Morast: Die Natur spielt eine zentrale Rolle für das Lebensgefühl in Bretten – sei es durch den umgebenden Wald oder die vielfältigen Naherholungsgebiete. Die Stadt fördert gezielt die grün-blaue Infrastruktur, also die Verbindung von Grünflächen und Gewässern, um die Aufenthaltsqualität auch im städtischen Raum weiter zu steigern. Darüber hinaus befinden wir uns mitten im Kraichgau in einer besonders reizvollen landschaftlichen Lage: Auf unseren 19 Wanderwegen kann man sich rund 170 Kilometer Naturerlebnis erlaufen und Radtouren gibt es zur Genüge. Zudem haben wir mit dem Kletterwald und dem Tierpark zwei Attraktionen direkt vor unserer Haustür, die vor allem jüngere Leute und Familien aus der ganzen Region anziehen.
Welche Projekte im Einzelnen liegen Ihnen bei der Entwicklung der Stadtteile besonders am Herzen? Bei welchen Themen in der Kernstadt möchten Sie aufs Tempo drücken?
Nico Morast: Angesichts der Vielfalt und Individualität der neun Stadtteile lässt sich kein einzelnes Projekt hervorheben. Mir ist es wichtig, dass wir in jedem Teil Brettens auch ein eigenes Stadtteilentwicklungskonzept voranbringen. Ein besonderes Anliegen ist dabei die Förderung des ehrenamtlichen Engagements sowie die Stärkung der Ortsverwaltungen. Transparenz und regelmäßige Präsenz in den Stadtteilen sind für mich unerlässlich.
In der Kernstadt steht neben vielen anderen Projekten der Fortgang der Sanierung der Pforzheimer und Weißhofer Straße ganz oben auf der Liste. Zudem stehen wichtige Entscheidungen in puncto Gartenschau 2031 im ersten Halbjahr 2025 an, die maßgeblichen Einfluss auf künftige Projekte sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen haben werden.
Wie können Bürger aktiv dazu beitragen, Bretten zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen?
Nico Morast: Die Bürgerinnen und Bürger können aktiv zur Weiterentwicklung der Stadt beitragen, indem sie sich ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen oder sozialen Einrichtungen einbringen und sich dort engagieren. Auch die aktive Beteiligung am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ist wichtig, um das Miteinander zu fördern und neue Anstöße für das Zusammenleben zu geben. Möglichkeiten gibt es viele, die wahrgenommen werden können.
Wenn Sie eine Zeitkapsel für künftige Generationen füllen könnten – was würden Sie hineinlegen, um das heutige Leben in Bretten zu dokumentieren?
Nico Morast: In diesem Jahr feiern wir das Jubiläum „50 Jahre Große Kreisstadt“. Wenn man sich die beachtliche Entwicklung anschaut, die Bretten in den vergangenen 50 Jahren genommen hat, begegnet einem so einiges, was sich lohnen würde, in eine Zeitkapsel zu packen. Symbolisch dafür, wie unsere Stadt in den vergangenen fünf Jahrzehnten zusammengewachsen ist, würde ich einen Schlüsselanhänger mit unserem Jubiläumslogo hineintun. Und natürlich kann man Bretten nicht ohne das Peter-und-Paul-Fest verstehen, deshalb muss unbedingt ein Peter-und-Paul-Lederanhänger für künftige Generationen erhalten bleiben. Je nach Größe der Zeitkapsel lassen sich noch viele andere Dokumente und Dokumentationen berücksichtigen.
Gibt es in Bretten einen besonderen Ort, an dem Sie gerne Zeit verbringen? Und wenn Sie einen Tag lang die Stadt erkunden könnten, ohne Amtsgeschäfte zu erledigen – wo würden Sie hingehen, wo Sie bisher noch nicht waren?
Nico Morast: Derzeit verbringe ich naturgemäß den Großteil meiner Zeit im Rathaus. Da ich bereits in meiner Kindheit und Jugend viele Ecken von Bretten erkundet habe, sind mir die meisten Orte gut vertraut. Bei einer Runde durch den Rosengarten kann ich gut entspannen – besonders im Frühling und Frühsommer, wenn alles blüht – am liebsten natürlich gemeinsam mit meiner Familie. Wenn es mal wieder schnell gehen muss in der Mittagspause, ist für mich auch ein kleiner Einkauf auf dem Markt oder in einem unserer Geschäfte ein schönes Erlebnis, das mich im Arbeitsalltag wieder mit etwas Energie versorgt oder ein wenig zum Abschalten beiträgt.
Die Fragen stellte Havva Keskin.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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