Mandolinenorchester und Dudelsack, Konzert im Bernhardushaus

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Hinter den Zuschauern ein klares militärisches Kommando, gefolgt von einem Trommelwirbel. Eine Sekunde später setzten Dudelsäcke mit raumfüllender Musik ein. Die englisch „Piper“ durchquerten spielend und marschierend den Saal und nahmen dann Position vor dem Publikum ein. Das Frühjahrskonzert der Naturfreunde Bretten zeigte sich dieses Jahr nicht nur als akustisches sondern auch als optisches Erlebnis. Und das zum 25jährigen Frühjahrskonzert-Jubiläum ihres Dirigenten Bernd Lofink.

Das Orchester hatte sein diesjähriges Konzert zusammen mit einer Dudelsackabordnung voll auf Musik aus Ländern nördlich Deutschlands, vorwiegend auf englische und irische Musik, ausgerichtet. Als Ouvertüre präsentierten die Zupfer das „Continental Souvenir“. Nach der Begrüßung durch den Orchesterleiter und zweiten Vorsitzenden der Naturfreunde Gerd Schüle folgte gleich der „Irische Segen“.

Als der Beifall abgeklungen war, erklangen erstmals Dudelsack und Trommel. Dabei wurden zwei schottische Medleys musikalisch unterbrochen durch „Oh when the saints“. Die Dudelsack-Abordnung gehört zu der Strasser-Garde aus Rheinhausen. Die Strasser-Garde gründete sich 1978 quasi als Faschingsscherz mit selbstgebastelten Trommeln und zehn Jahre später kauften sich die ersten Musiker original schottische Highland-Dudelsäcke.

Bis zur Pause wechselten sich Mandolinenorchester und Dudelsack-Abordnung musikalisch ab. Dabei zeigten die Piper, dass sie auch ein „Muss i denn“ spielen können. Bei strahlendem Wetter und angenehmen Temperaturen genossen viele Zuhörer dann die Pause im Freien. Bis, ja bis Trommler und Dudelsack marschierend und spielend die Gäste auf ihre Plätze zurückholten.

Jetzt präsentierte das aus Spielern der Mandolinenorchester Berghausen und Bretten zusammengesetzte Orchester Ohrwürmer. „Can’t help falling in love“, die „Morgenstimmung“ und schließlich das „Amazing Grace“. Als Überraschung für das Publikum stimmte die Dudelsack-Abordnung zur zweiten Strophe des „Amazing Grace“ im Foyer mit ein und spielte sich dann durch den Saal bis hinter das Orchester.

Damit war die Formation für das Finale erreicht. Schlussstück war das „Highland Cathedral“. Erst 1982 von zwei deutschen Musikern anlässlich der Highland Games in Deutschland komponiert ist es heute weltbekannt und auch die Kölner Gruppe „Bläck Fööss“ hat die Melodie für ihr „Du bes die Stadt“ gecovert.

Den Standing Ovations danach folgte als Zugabe „Auld Lang Syne“, bekannter ist der Text „Should Auld Aquaintance be forgot“, noch bekannter der deutsche Text „Nehmt Abschied, Brüder“, ein altes Pfadfinderlied. Dabei spielten Dudelsack und Mandolinenorchester die erste Strophe gemeinsam, in der zweiten Strophe marschierte die Dudelsack-Formation aus und verstummte. Zur dritten Strophe animierte Dirigent Bernd Lofink das Publikum zum Mitsingen, der Text dazu stand auf der Rückseite des Programms. Unbemerkt hatten die Piper inzwischen den Weg zur Empore genommen und zu Strophe 4 erklangen Trommel und Dudelsäcke zur Musik des Mandolinenorchesters von oben herab.

Autor:

Gerd Schüle aus Bretten

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