Arbeitsgemeinschaftstreffen
„Peter-und-Paul“ macht nächsten Schritt Richtung UNESCO-Liste
Bretten/Ravensburg (red) Zur Jahrestagung der „Arbeitsgemeinschaft historischer Kinder- und Heimatfeste Süddeutschlands“ (Arge), die am 14. und 15. Oktober in Ravensburg stattfand, trafen sich 30 von 47 Mitgliedsfesten. Für das Peter-und-Paul-Fest nahm der Vorsitzende der Vereinigung Alt-Brettheim, Stadtvogt Thomas Lindemann, teil.
Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit
Arge-Präsident Maximilian Mattausch, „Kinderzeche Dinkelsbühl“, berichtete, dass man den Rahmenvertrag mit der GEMA um zwei weitere Jahre habe verlängern können. Dieser führt auch für das Peter-und-Paul-Fest zu Vergünstigungen bei den nicht unerheblichen jährlichen Kosten für honorarpflichtige Musik. Ferner stellte Mattausch ein neues Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit der Arge vor, die sich künftig digitaler und nachhaltiger aufstellen wolle und müsse. Ein Vortrag von Professor Martin Müller, Universität Ulm, sensibilisierte für das wichtige Thema Nachhaltigkeit auf Heimatfesten, das insbesondere im Bereich Mobilität noch ausbaufähig sei.
Gemeinsame Bewerbung um Aufnahme in UNESCO-Liste
Im Rahmen des Jahrestreffens trafen sich neuerlich auch jene Feste zu einem Austausch, die es bisher ins „Bundesweits Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ geschafft haben (Peter-und-Paul-Fest 2014), gemeinsam mit einem Vertreter der „Landshuter Hochzeit“. Erörtert wurde das weitere Vorgehen für eine kollektive Bewerbung um die Aufnahme auf die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“, die unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft erfolgen soll. Auf dieser Liste stehen beispielsweise der Orgelbau, die Flößerei und der Moderne Tanz. Beteiligt am Bewerbungsprozess sind der „Drachenstich“ in Furth im Wald, die Schäferlaufstädte Markgröningen, Bad Urach und Wildberg, der „Meistertrunk“ in Rothenburg, die „Kinderzeche Dinkelsbühl“ und das Peter-und-Paul-Fest.
Kein nationaler Alleingang
Für die ursprüngliche Initiative der Landshuter Hochzeit gelte es nun eine entsprechende, auch begriffliche Klammer zu finden, die nicht nur die bisherigen auf der Bundesliste befindlichen historischen Kinder- und Heimatfeste berücksichtige, sondern auch zukünftig offen sei für weitere ähnliche Kulturformen. Alle Beteiligten veranstalten im weitesten Sinne historische Dokumentarspiele, die geeignet sein könnten, so Thomas Lindemann, unter einem Sammelbegriff wie etwa „handing history“ eine gemeinsame Bewerbung zu formulieren. Man werde nun mit Helmut Groschwitz, Beratungsstelle immaterielles Kulturerbe Bayern am Institut für Volkskunde der Kommission für Landesgeschichte, in Dialog treten, der den Antrag fachlich begleiten soll. Die Bewerbung solle kein nationaler Alleingang sein, gemeinsam sei man bereits auf der Suche nach ähnlichen Kulturformen in Europa.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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