Flashmob auf dem Marktplatz
Quacksalber begehen Jubiläum mit großer Show

Spielen, Tanzen, Singen - 160 vor allem junge Akteure waren beim ersten Flashmob auf dem Fest dabei. Foto: Thomas Rebel
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Bretten (ger) Was war denn da los? Beim diesjährigen Peter-und-Paul-Fest tummelten sich auffallend viele mittelalterlich gewandete Kinder bei der Eröffnung auf dem Markplatz am Freitagabend. Und kaum waren die Reden von Stadtvogt und Oberbürgermeister verklungen, bildete sich eine riesige Menschentraube um den Brunnen. 160 vor allem junge Akteure performten dort den „Bärentanz“. Rund 100 junge Musiker spielten die Melodie auf Flöten, Gitarren und Geigen, begleitet von zehn Trommlern und 20 Sängern, und 30 kleine Tänzerinnen und Tänzer warfen dazu die Arme in die Luft und drehten sich nach jeder Strophe um 90 Grad.

Flashmob der Quacksalber

Diesen Flashmob, wie man eine öffentliche Aktion nennt, zu der sich eine Menschenmenge überraschend zusammenfindet, hatte die mittelalterliche Gruppe „Quacksalber“ zusammen mit der Jugendmusikschule Unterer Kraichgau Bretten heimlich, still und leise organisiert. Die Idee hatten Michael und Myriam Reinmuth, als sie sich Gedanken machten, wie sie das zehnjährige Jubiläum der Quacksalber auf dem Fest begehen könnten. Fünf Familien aus Gölshausen hatten damals vor zehn Jahren den Wunsch, als Gruppe beim Fest dabei zu sein. „Da wir ein Apothekerpaar unter uns haben und einen der zaubert, wurden wir die Quacksalber“, erzählt Michael Reinmuth. Seither führen sie nicht nur authentisches Lagerleben auf dem Viehmarkt vor, sondern begeistern auch mit ihren Auftritten, die eine Mischung aus Zauberei, Gaukelei und Musik sind, bei denen das Wundermittel „Furioso“ eine zentrale Rolle spielt.

"Kinder auf das Fest bringen"

„Unser Motto beim Flashmob war, Kinder auf das Fest zu bringen“, erläutert Michael Reinmuth die Idee. Vor zehn Jahren seien die eigenen Kinder im Kindergarten oder gerade erst in der Grundschule gewesen. Seit es keinen Rummelplatz mehr gebe, seien Kinder in einer bestimmten Altersklasse nicht mehr so leicht an das Fest heranzuführen. Dem habe man mit dem Flashmob ein Stück weit begegnen wollen. Ein Jahr Vorbereitung und Organisation habe das Event gebraucht. Und nur dank der Unterstützung von Stefanie Finke-Grimm von der Musikschule und Maica Jegle, die Rektorin der Grundschule Gölshausen und selbst auch Mitglied bei den Quacksalbern ist, konnte diese Mammutaufgabe gestemmt werden.

Musik-Gruppe Saitenschrey hatte Text zum „Bärentanz“ beigetragen

Außerdem hätten noch viele weitere Personen zum Gelingen beigetragen: Die Musik-Gruppe Saitenschrey hatte einen eingängigen Text zum „Bärentanz“ beigetragen, viele Lehrkräfte der Musikschule hatten bei der Partiturenbearbeitung geholfen, so dass die Noten an jedes Instrument angepasst waren, und Anna-Barbara Mayerle, Geigen- und Bratschenlehrerin, hatte dirigiert. Michael Reinmuth ist zwei Wochen nach dem Fest immer noch ganz begeistert vom Erfolg des Flashmobs. „Die Kinder haben nicht nur Eltern und Omas und Opas mit auf den Marktplatz gebracht, sondern ganze Schulklassen waren da“, freut er sich über die große Resonanz. „Das ist doch ein tolles Aushängeschild für Bretten“, ist er überzeugt. Und plant schon eine ähnliche Aktion für nächstes Jahr.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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