Landestreffen der Bürgerwehren in Bretten
Rund 700 Uniformierte werden zum Festzug erwartet
Bretten (kuna) Zum diesjährigen Peter-und-Paul-Fest werden zahlreiche uniformierte „Bürger im bunten Rock“ in der Melanchthonstadt erwartet. Anlass sind die Feierlichkeiten der Brettener Bürgerwehr, die in diesem Jahr doppelten Grund zu feiern hat: Sie zelebriert sowohl ihr 200-jähriges Bestehen als auch ihre 100-jährige Wiedergründung.
Landestreffen findet am Peter-und-Paul-Fest statt
Aus diesem Grund findet das diesjährige Landestreffen des Landesverbandes der Bürgerwehren Baden-Südhessen beim Peter-und-Paul-Fest in Bretten statt. Dazu haben die Brettener sowohl die Milizen und Garden des Landesverbandes Baden-Südhessen als auch einige Abordnungen aus dem Landesverband Historischer Bürgerwehren und Stadtgarden Württemberg-Hohenzollern eingeladen. Zum Festzug am Sonntag werden damit rund 700 Aktive aus 25 Wehren und Milizen erwartet.
Mit dabei sind auch die Bürgerwehren, die beim Peter-und-Paul-Fest 1950 teilgenommen haben, als das Fest nach dem Krieg wiederbelebt wurde: Ettlingen, Waldkirch, Villingen, Lauchheim und Ehingen – nicht teilnehmen kann Rottenburg.
Eröffnung des Landestreffens am Samstagnachmittag
Die Eröffnung des Landestreffens findet am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz mit der Begrüßung der teilnehmenden Gäste statt. Ein Highlight des Abends ist der Große Zapfenstreich in der Simmelturm-Arena, bei dem Fackelträger und Musikzug bei Abenddämmerung für ein erhebendes Bild sorgen.
Teilnahme am großen Festzug
Weitere Programmpunkte des Landestreffens sind die ökumenische Morgenfeier mit Totenehrung am Sonntag sowie das Mitwirken beim Festzug, bei dem die Bürgerwehren die Spitze bilden. Angeführt wird der Zug von dem Kommandanten und stellvertretenden Landeskommandanten Major Dieter Petri sowie dem Ehrenkommandanten und Ehrenlandeskommandanten Oberst Rudolf Heß.
Wehrhaftigkeit der Bürger von Brettheim
Die Brettener Bürgerwehr erinnert an die Wehrhaftigkeit der Bürger von Brettheim bei der Belagerung der Stadt in 1504. Vor 200 Jahren, in 1824, verlieh ihnen der Großherzog Ludwig zu Baden die „Statuten für das Uniformierte Bürgermilitair zu Fuß in Bretten“, die sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch die Feier eines Gedächtnistages zur Erinnerung der siegreichen Abwehr festlegen.
Tradition des Freischießens
Aus dem 16. Jahrhundert stammt auch die Tradition des Freischießens, das immer am Peter-und-Paul-Samstag am Schießstand des Kleinkaliberschützenvereins (KKS) stattfindet. Die Obrigkeit hatte damals erwartet, dass alle wehrhaften Bürger einmal im Jahr an Schießübungen teilnehmen, um im Verteidigungsfall mit Waffen umgehen zu können.
Wiederbelebung vor hundert Jahren
Nach der Badischen Revolution wurden allerdings nahezu alle Bürgerwehren entwaffnet – auch das Freischießen war damit nicht mehr möglich. Die Wiederbelebung der Brettener Bürgerwehr ist dann auf den KKS zurückzuführen, der sich 1923 gegründet hat und ab 1924 die Bürgerwehr als Historische Abteilung wieder aufleben ließ. Als selbstständiger Verein wurde die Brettener Bürgerwehr 1972 gegründet. Seitdem gibt es auch den Musikzug, bestehend aus der uniformierten Stadtkapelle und dem Spielmannszug der Bürgerwehr. kuna
Eine Übersicht über alle teilnehmenden Bürgerwehren beim Landestreffen finden Sie hier.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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