Orchester Bretten
Sinfonieorchester Bretten gibt erste Konzerte

27.01.2024, Bretten.

Das Sinfonieorchester Bretten präsentiert sich souverän mit anspruchsvollem Konzertprogramm. Erst im letzten Jahr gründete sich das Sinfonieorchester Bretten als gemeinnütziger Verein, nachdem es in den Jahren davor als Arbeitsgemeinschaft des Melanchthon-Gymnasiums Bretten (MGB) geführt wurde.

Das von Alt bis Jung besetzte Orchester begann mit der "Steppenskizze aus Mittelasien" von Alexander Borodin. Die Einförmigkeit der Steppe erklang gut intoniert, dargestellt mit einem einzelnen hohen "e", gespielt von den 1. Violinen als Flagolett, mit dem das Werk anfängt und schließt. Es folgte ein interessantes Posaunenkonzert mit Streichorchester des schwedischen Komponisten Lars-Erik Larsson, welches besonders vom Posaunisten viel Können abverlangte. Mischa Körner, Abiturient des MGB, glänzte mit einem besonders klaren Ansatz und freier Gestaltung bei den solistischen Stellen.

Im Anschluss zeigte eine weitere Abiturientin ihr musikalisches Talent. Amanda Baier interpretierte das "Präludium und Allegro für Violine und Streichorchester" von Fritz Kreisler schwungvoll und klar artikuliert. Die Streicher zeigten sich hier bewusst als Unterstützung für die Entfaltung der Solistin und blieben dynamisch stets unter der Solovioline. Zur Auflockerung erklang vor der Pause der berühmte Walzer "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß. Das Zusammenspiel der Rubato-Stellen funktionierte einwandfrei und die Dirigentin, Kirstin Kares, zeigte klare Anweisungen zur Dynamik und Agogik an, welche vom Orchester routiniert umgesetzt wurden.

Nach der Pause erklang die große Sinfonie d-Moll von César Franck, das wohl anspruchsvollste Werk des Abends, welches die Musikerinnen und Musiker mit Leidenschaft und Präzision darboten. Die vielen harmonischen Verwicklungen forderten vollste Aufmerksamkeit vom Orchester und Publikum. Die Wucht der Tutti-Stellen, aber auch die sanften Passagen mit Instrumenten wie Englischhorn oder Harfe zogen das Publikum in den Bann des spätromantischen Meisterwerks. Das stehende Publikum dankte mit langem Applaus. Mit dem Schlussteil des bereits erklungenen Walzers von Strauß konnten sich alle Anwesenden mit glücklichen Gefühlen auf den Heimweg machen.

Bild: Jo Dohse

Autor:

Dorothea Dörner aus Bretten

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