Was für ein Mostjahrgang 2018!

Ludwig Barth an der alten Spindelpresse
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Bretten-Dürrenbüchig. Obst auflesen, Äpfel und Birnen in einem bestimmten Verhältnis mischen, das Obst mahlen, mit einer herkömmlichen Spindelpresse auspressen, den Saft kochen und als haltbarer Süßmost in Flaschen abfüllen. Most machen war schon immer mit viel Arbeit verbunden. So beschreibt der fast 80jährige ehemalige Landwirt Ludwig Barth in der Kraichgaustrasse in Dürrenbüchig seine Arbeit: Ehefrau Gudrun und Sohn Andreas helfen tatkräftig mit, denn beim Mosten mit den alten Gerätschaften wird jede Hand gebraucht und es darf kein Stillstand entstehen. In der unteren Küche des Hauses wird der frisch gepresste Saft in 5 großen Töpfen auf einem holzbefeuerten Herd erhitzt (Teil der Sterilisation) , während im Hof von den Männern das Obst sackweise gemahlen und gepresst wird. Er schätzt seine diesjährige Abfüllung auf ca. 800 Liter. Den größten Teil seines Süßmostes trinkt die Familie selbst. Ein Teil kommt aber auch einer sozialen Einrichtung zugute.

8 Mostbirnbäume säumen übrigens einen Feldweg südlich von Dürrenbüchig. Dieser Weg hieß bei der Dorfgründung im 18. Jahrhundert „Steinemer Straß“, weil er nach Stein, dem zuständigen Verwaltungsamt des Markgrafen von Baden führte. Die Birnbäume sind nach dem Wissen der „Alten“ über 100 Jahre alt und hätten in diesem Jahr einen ergiebigen Jahrgang gegeben. Ein Birnbaum ist bereits Jahrzehnte als Naturdenkmal ausgewiesen und für einen weiteren prächtigen Baum in Teichnähe liegt beim Amt für Technik und Umwelt ein Antrag auf Ausweisung als Naturdenkmal vor. Wünschenswert wäre es eigentlich, alle Mostbirnenbäume an diesem Weg als Naturdenkmale zu schützen. Noch bedeckt ein bunter Teppich von frischen und vergorenen Mostbirnen den Fahrweg und es duftet bereits wie in einem Gärkeller.

Autor:

Gerhard Rinderspacher aus Bretten

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