Geplante Südwestumfahrung von Bretten
Welche Eigentümer von Streuobstwiesen und Ackerland müssen bezahlen?
Die geplante Südwestumfahrung Bretten wird zwangsläufig eine Flurbereinigung zur Folge haben. Dabei werden aus Kostengründen möglichst viele Eigentümer in das Verfahren einbezogen.
Flurstücke zwischen der B 294 (Hohberg), der Straße nach Sprantal, der B 293 (Straße nach Dürrenbüchig), dem „Langen Wald“ und dem Wohngebiet Steiner Pfad könnten davon betroffen sein.
Zeitweise Enteignung
Es werden also nicht nur die Grundstücke, die von der Trasse zerschnitten werden, ihren bisherigen Eigentümern entzogen, sondern auch solche, die weit von der geplanten Straße entfernt liegen! Auch deren Eigentümer müssen damit rechnen, dass sie im Rahmen eines Zweckflur-Bereinigungs-verfahrens zeitweise enteignet werden. Dabei geht das Flurstück in den Besitz des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung über.
Dann wird das alte Grundstück gegen eine neues, das an anderer Stelle der Gemarkung liegen kann, getauscht. Wegen des Flächenabzugs wird das neue Flurstück kleiner sein als das alte und die Eigentümer werden an den Kosten des Verfahrens beteiligt.
Wie beim Bau der Umgehung B 293 von Gölshausen können die betroffenen Bürger also zweimal zur Kasse gebeten werden: Über ihre Steuern finanzieren sie den Bau und die Unterhaltung der Straße und als Eigentümer von Äckern und Wiesen müssen sie bei der Flurbereinigung Federn lassen.
Diese Straßenplanung ist nicht mehr zeitgemäß
Sie widerspricht gleich in mehrfacher Weise aktuellen politischen Grundsätzen:
Dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz, der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt mit dem Ziel, geschädigte Ökosysteme wieder herzustellen und neue Ökosysteme wieder aufzubauen.
Straßen zerschneiden Lebensräume. Sie sind eine der Hauptursachen für den Artenrückgang in Mitteleuropa. Jede neue Straße wird also zur weiteren Verarmung der Natur beitragen und Ackerböden vernichten.
Eigentümer von Wiesen und Äckern können ihre Flurstücke mit den Namen der Gewanne über einen Link auf der Homepage des BUND einsehen.
Autor:BUND Bretten aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.