Bekannter Brettener Künstler stirbt mit 71 Jahren
Willi Gilli ist gestorben

Der Künstler Willi Gilli ist am 2. März gestorben.  | Foto: archiv
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  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (tl) Die Kunstszene in Bretten und der Region ist in tiefer Trauer. Willi Gilli, bekannter Künstler aus der Melanchthonstadt, ist am 2. März im Alter von 71 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Geboren 1951 in Jesenice, dem heutigen Slowenien, studierte der Preisträger namhafter Kunstpreise zunächst an der Stuttgarter Merzakademie und wechselte dann an die Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Auf verschiedene Stipendien folgten eine Gastdozentur in Großbritannien an der „City Polytechnic of Sheffield, Faculty of Art and Design“, Sheffield, und eine Gastprofessur an der „University of Southern Queensland“ in Australien. Gilli lebte und arbeitete in Bretten und Mannheim.

Umfangreiches Werk des Brettener Künstlers

Seine Werke - Grafiken, Zeichnungen, Gemälde, Glasmalerei und Skulpturen - schmücken öffentliche wie private Räume in der Region und weit darüber hinaus. Sie wurden in vielen Ausstellungen präsentiert. Eine der letzten Arbeiten seines umfangreichen Werks war die Bronze-Skulptur des „Karschdhengschd“ im Brettener Stadtteil Diedelsheim. Zudem wurde die Badewelt Bretten mit Glasscheiben verschönert, die Motive des Künstlers zieren. Viele Jahre hat Willi Gilli auch das Brettener Peter-und-Paul-Fest begleitet und an so mancher Stelle mitgeformt. Sein Mandolinen-Spiel bei den „Schbidalmugge“ ist dabei wohl unübertroffen. Er stand ebenso Pate bei der Gründung der „Gramboler“ und war einer der Initiatoren des „Mittelalter Arbeitskreises“ (MAK). Als erster künstlerischer Leiter des Festes hat er sich besonders um den Tanz verdient gemacht, den er fest im Programm etablierte.

Ein virtuoser Klavierspieler

Sein farbverkleckster Overall – selbstbewusst trug er ihn in Schaffenspausen auf dem Markplatz zur Schau – wird vielen ebenso in Erinnerung bleiben, wie seine legendären Atelier-Ausstellungen und -Feste. Wer Glück hatte, konnte dabei Zeuge seines virtuosen Klavierspiels werden. Als künstlerischer Botschafter Brettens hat er sich bereits zu Lebzeiten in dessen Geschichte und Stadtbild eingeschrieben. Dieser geachtete, angesehene und kritische Zeitgenosse, dieser auch unbequeme, dabei lebensfrohe und aufgeschlossene Bürger, Wegbegleiter und Freund wird vielen fehlen.

Vieles von Willi Gilli bleibt

Vieles von Willi Gilli bleibt. 2019 schreibt er: „Die Kunst öffnet Zeit-Räume, in denen ein Geschehen in, mit und aus der Zeit fassbar, erfassbar und anfassbar wird. Auch wenn jeder Pinselstrich, jeder Schnitt im Jetzt geschieht, bleibt er vorhanden, bleibt sichtbar, spürbar, nachvollziehbar. Der Mal- oder Arbeitsprozess bleibt erlebbar, begreifbar und abrufbar, für alle Zeit. Überlagert von ihr. Niedergelassene, aufgelegte Zeit in Schichten, abgesenktes Gedankengut wie Sedimente, archiviert.“ tl

Die Beerdigung findet am 11. März um 13 Uhr auf dem Friedhof Bretten statt.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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