EU macht Fahrerassistenzsysteme zur Pflichtausstattung
Sicherheit serienmäßig
(djd). Seit 2000 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen in Deutschland um 20 Prozent zurückgegangen. Zu verdanken ist das unter anderem der Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge, die sich seit damals erheblich verbessert hat. Systeme wie die Antischleuderhilfe ESP sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Heute werden zunehmend auch solche Fahrerassistenzsysteme eingesetzt, die beispielsweise eine drohende Kollision erkennen können, vor der Gefahr warnen oder sogar mit einer Notbremsung schneller reagieren als der Mensch. Die Europäische Union hat die Sicherheitswirkung solcher Systeme registriert und macht sie ab 2022 zur verpflichtenden Ausstattung von Neuwagen. Damit soll die Verkehrssicherheit weiter gesteigert und sowohl Fußgänger als auch Radfahrer besser geschützt werden.
Neue Vorgaben der EU
Jeder neu zugelassene Pkw muss nach EU-Vorgaben ab dem Jahr 2022 serienmäßig mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen für mehr Sicherheit ausgestattet sein. Dazu gehören unter anderem ein Notbremssystem, ein Spurhalteassistent, Sensoren für die sichere Rückwärtsfahrt, eine intelligente Geschwindigkeitsassistenz sowie ein System, das den Fahrer bei Müdigkeit warnt. So lange brauchen Autokäufer aber nicht zu warten: Die genannten Helfer sind heute schon verfügbar - in allen Fahrzeugklassen. "Fahrerassistenzsysteme unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen und helfen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen", sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bereichsvorstandes des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Die Systeme helfen dem Fahrer, mit dem Fahrzeug in der Spur zu bleiben, Kollisionen beim Rückwärtsfahren zu vermeiden und den richtigen Abstand zum Vordermann einzuhalten. Wichtig ist dabei: Die Systeme ersetzen den Fahrer nicht, er behält jederzeit die volle Kontrolle und Verantwortung.
Wirksame Hilfe bei drohenden Auffahrunfällen
Unter den Fahrerassistenzsystemen gelten automatische Notbremsassistenten als besonders wirksam. Seit ihrer Markteinführung 2009 haben sie nach Untersuchungen der Bosch-Unfallforschung allein in Deutschland bis zu 3.000 Unfälle mit Personenschaden verhindert. Ist der Fahrer für einen Augenblick abgelenkt oder tritt plötzlich ein Kind zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn, erkennt das automatische Notbremssystem die Gefahr und berechnet innerhalb von wenigen Millisekunden, wie stark das Fahrzeug abgebremst werden muss, um einen Unfall zu vermeiden. Gleichzeitig warnt das System den Fahrer. Bremst dieser nicht ausreichend stark, erhöht es selbstständig den Bremsdruck und kann, wenn notwendig, automatisch eine Vollbremsung auslösen.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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