Absage an Langlieger und Hospizpflege: RKH präsentiert Pläne für Rechbergpark
Susanne Jansen, Regionaldirektorin der Kliniken des Landkreises, und Jörg Martin, Geschäftsführer der Regionalen Klinik Holding (RKH), haben in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bretten die Pläne für den zukünftigen Rechbergpark präsentiert.
Bretten (swiz) Zufrieden schaute Susanne Jansen, Regionaldirektorin der Kliniken des Landkreises, in den Brettener Ratssaal, als sie den Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung über den Stand beim Neubau der Rechbergklinik sowie die aktuellen Pläne für die Neugestaltung des gesamten Rechberg-Areals informierte. „Beim Bau der neuen Klinik sind wir im Kostenplan, die Fertigstellung ist für November 2018 geplant.”
Kleiner Verzug wegen Rechtsstreitigkeiten
Kleiner Wermutstropfen ist laut Jansen ein zeitlicher Verzug der Bauarbeiten wegen noch laufender Rechtsstreitigkeiten mit einer Firma für ein großes Gewerk. Informiert wurden die Räte von Jansen und Jörg Martin, Geschäftsführer der Regionalen Klinik Holding (RKH), gestern auch über die Planungsfortschritte beim sogenannten „Rechbergpark”. Geplant sind dort, neben dem Neubau der Klinik auch ein Fachärztezentrum, ein Wohnpark sowie ein Pflegeheim mit betreutem Wohnen. Das Fachärztezentrum, das im Übrigen ein Investor und nicht die RKH betreiben wird, wird eine Erweiterung des schon bestehenden „roten Baus” sein. Dieser wird um zwei Stockwerke nach oben erweitert und bekommt zudem noch einen Anbau, unter anderem mit einem Treppenhaus und einem Aufzug.
Bisher erst Zusage von einer Dialysepraxis
Beim Thema Ärztezentrum hakte dann CDU-Sprecher Günter Gauß nach und bat um eine Auflistung der Disziplinen, die bereits für das Zentrum zugesagt hätten. Bisher habe man die Zusage einer Dialysepraxis, erklärte Jansen. „Mit anderen Ärzten sind wir aber schon in Gesprächen.” Eine Konkurrenz bei der Suche nach Ärzten zwischen dem Fachärztezentrum und dem geplanten Ärztehaus auf der Sporgasse gebe es dabei nicht, betonte Oberbürgermeister Martin Wolff. „Das wird alles genau und transparent abgestimmt.” Man werde also keine Dubletten bekommen, so Wolff. Noch nichts wirklich konkretes gab es auch beim Thema Pflegeeinrichtungen zu hören. Diese sollen noch mehr in den Rechbergpark integriert werden und in unmittelbarer Nähe zum Ärztehaus entstehen. Dabei plane der Träger, mit dem man bereits in engem Kontakt stehe, den man aber noch nicht nennen wolle, so Martin, eher eine Pflegeeinrichtung mit Wohngruppen als eine klassische Pflege. Die Nachfragen, ob auch die Einrichtung von Kurzzeitpflegeplätzen (Renate Knauss, SPD), Langliegerplätzen und einer Hospizpflege (Günter Gauß, CDU) vorgesehen ist, wurden von Martin verneint. Ebenso wenig sei auch die Ansiedlung von Lebensmittelgeschäften oder anderen Versorgern auf dem Areal geplant.
Wohnbau auf einer Fläche von 12.450 Quadratmeter
Konkreter wurden die beiden Klinikvertreter beim Thema Wohnpark auf dem Rechberg. So ist für den Bau von Wohnungen eine Bruttobaufläche von 12.450 Quadratmeter vorgesehen. Die Tiefe des Grundstücks von 100 Meter mache nach den aktuellen Planungen wahrscheinlich eine innere Erschließung notwendig, erklärte Jansen. Geplant sind auf dem Areal dann Häuser mit drei beziehungsweise zwei Vollgeschossen und Dachgeschoss. Als Dächer sind momentan Flachdächer vorgesehen. Bevor es jedoch an den Bau der neuen Häuser geht, müssen laut Jansen noch einige Hausaufgaben erledigt werden. So müssten zuerst die Wirtschaftlichkeitsberechnungen wie die Rückbaukosten des Krankenhauses konkretisiert werden. Zudem müsse ein geologisches Gutachten erstellt und in Zusammenarbeit mit der Kommunal Entwicklung (KE) ein Vermarktungskonzept entworfen werden.
Mehr Informationen für Gemeinderat gefordert
„Alle Vorhaben und Planungen geschehen im Übrigen in enger Abstimmung mit der Stadt Bretten”, betonte Jansen. Die enge Abstimmung mit der Stadt forderte Martin Knecht (CDU) in seinem Statement zum Vortrag von Jansen und Martin auch für den Gemeinderat ein. „Wir wurden eingeladen, bei den Planungen mitzudenken. Ich habe aber das Gefühl, das noch vieles an Informationen zurückgehalten wird. Wenn wir wirklich als Gemeinderat einbezogen werden sollen, dann müssen wir öfter und transparenter unterrichtet werden.” Martin versprach, man werde nun „öfter im Gemeinderat vorbeikommen”.
Mehr über die Rechbergklinik Bretten lesen Sie auf unserer Themenseite.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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