9.000 Unternehmen haben Kurzarbeit in der Region/1.420 Arbeitslose im April in Bretten
Corona-Krise wirkt sich spürbar auf den Arbeitsmarkt aus

Foto: Agentur für Arbeit
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Region (kn) Die Corona-Krise hat sich wie zu erwarten, deutlich auf den Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt ausgewirkt, zu dem auch die Region um Bruchsal und Bretten gehört. Die Zahl der Arbeitslosen ist deutlich gestiegen, die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen dagegen drastisch gesunken.„Wir haben mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet. Der Arbeitsmarkt ist durch die Corona-Krise unter Druck geraten, weshalb sich die Frühjahrsbelebung nicht fortsetzt“, sagt Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt. Und weiter: „Es gibt zwar auch weiterhin eine gewisse Dynamik, allerdings ist diese aus dem Gleichgewicht geraten. Die Zahl der Menschen, die sich im April arbeitslos melden mussten, ist im Vergleich zu den vergangenen Monaten gestiegen. Jedoch agieren die Unternehmen weitaus vorsichtiger und haben im April deutlich weniger neues Personal eingestellt als zu dieser Jahreszeit üblich“, erklärt Zenkner den Anstieg der Arbeitslosenquote.

Arbeitslosenzahlen für Bruchsal und Bretten

In Bretten ist die Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent im April 2019 auf 4,6 Prozent im April 2020 angestiegen. In Bruchsal stieg die Quote gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent auf 3,6 Prozent im April diesen Jahres. Insgesamt gibt es in Bretten im April 1.420 Arbeitslose, ein Anstieg von 395 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat. In Bruchsal sind es im April 2020 2585 Arbeitslose, eine Zunahme von 660 gegenüber April 2019. 

Ohne Kurzarbeit mehr Arbeitslose

Einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Arbeitsmarkts spielt laut Agentur für Arbeit die konjunkturelle Kurzarbeit. Seit dem Beginn der Krise vor gut einem Monat haben 9.066 Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt auf diese Möglichkeit zurückgegriffen. Wie viele Menschen tatsächlich und in welchem Umfang in Kurzarbeit sind, werde sich jedoch erst zeigen, sobald die Betriebe die Abrechnungsanträge vorgelegt hätten und diese bearbeitet seien, so die Agentur. „Ohne diese intensive Nutzung der Kurzarbeit wäre die Arbeitslosigkeit wohl weit höher ausgefallen. Die Unternehmen haben diese Chance ergriffen. Sobald die Wirtschaft wieder auf Normalniveau ist, werden sie davon profitieren“, ist Zenkner überzeugt.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Gesamtbezirk

Die Zahl der Arbeitslosen im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt hat sich von März auf April um 3.953 auf 23.846 Männer und Frauen erhöht. Vor einem Jahr waren noch 5.903 Menschen weniger ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,7 Prozent und liegt aktuell bei 4,1 Prozent – ein Prozentpunkt über dem Vorjahresniveau.  Während sich im vergangenen Monat 7.347 Menschen neu arbeitslos melden mussten, konnten 3.403 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Unternehmen in der Region meldeten dem Arbeitgeberservice im April 566 vakante Arbeitsstellen – 71,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aktuell gibt es 7.136 offene Arbeitsstellen.

Foto: Agentur für Arbeit
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Kraichgau News aus Bretten

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