Zustellservice Franken GmbH vertreibt BreWo
„Der Faktor Mensch spielt weiterhin eine sehr wichtige Rolle“

Bretten/Heilbronn (hk) Bis die neue Ausgabe der Brettener Woche/Kraichgauer Bote ihre Reise zu ihren Leserinnen und Lesern antritt, ist es ein langer Weg. Mittwochmorgens wird die fertige Zeitung digital in das Druckhaus nach Heilbronn geschickt. Dort angekommen setzen sich gewaltige Maschinen in Gang und die Papierbahnen werden durch den Druckturm gezogen. Danach werden die druckfrischen Ausgaben verpackt und für die Auslieferung vorbereitet.

420 Zusteller tragen die Brettener Woche aus

Seit Mai 2018 ist die Zustellservice Franken GmbH für den Vertrieb der Brettener Woche inklusive des Amtsblattes federführend verantwortlich. Geschäftsführerin ist Julita Sadlowski, deren Aufgabe es ist, die Verteilung aller Wochenblätter inklusiver deren Amtsblätter sicherzustellen. „Und das unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und einem hohen Qualitätsbewusstsein – von Woche zu Woche, auch unter schwierigen Situation, wie aktuell die Corona-Krise“, berichtet sie. Die Zustellservice Franken GmbH beschäftigt circa 1950 Zusteller, die für das Wochenblatt „Echo am Mittwoch“, „Echo am Wochenende“ und die Stadtzeitung der Stadt Heilbronn verantwortlich sind. Hinzu kommen noch die 420 Zusteller, die die Brettener Woche/Kraichgauer Bote austragen.

Bestens auf Krisen vorbereitet

Damit die Zeitung pünktlich an die Haushalte beliefert werden können, muss die Geschäftsführerin vieles im Blick haben. Zunächst müssen natürlich genügend Zusteller und Vertretungszusteller vorhanden sein. Auch wenn dabei alle immer ihr Bestes geben, „kann es gerade bei Engpässen zu Verzögerungen in der Auslieferung kommen.“ Besonders dann, wenn krankheitsbedingt kurzfristige Ausfälle eintreten. Zudem kann es bei Produktionsproblemen – wenn die Maschinen aus technischen Gründen streiken – oder bei Problemen in der Auslieferung – weil beispielsweise ein Spediteur kurzfristig ausgefallen ist – zu Auslieferungsverzögerungen kommen. Wenn es dann mal überhaupt nicht so läuft wie geplant, ist der Zustellservice auf Krisen vorbereitet: „Zum Glück haben wir viele fleißige ‚Springer‘ und Zusteller sowie Spediteure und Fahrer, die uns in solchen Situationen aus der Patsche helfen“, sagt Sadlowski und betont: „Aber auch wir Geschäftsführer und unser Team sind uns nicht zu schade, in diesen Ausnahmesituationen selbst in der Produktion am Fließband zu stehen, die Produkte auszuliefern beziehungsweise selbst zuzustellen, damit der Kunde und Leser am Ende zufrieden ist.“

Beliebte Möglichkeit, um Haushaltskasse aufzubessern

Ich persönlich bin schon seit September 2011 mit der Brettener Woche eng verbunden“, verrät Sadlowski. Und seitdem unterlag die Branche wesentlichen Veränderungen. „Durch die vielen neuen gesetzlichen Bestimmungen ist es schwieriger geworden Zusteller zu finden“, bedauert sie. Dazu gehören zum Beispiel das Mindestlohngesetz, neue Vorgaben für Nicht-EU-Bürger und „die intensive Kontrolle der Schwarzarbeit über den Zoll“. Zum Beispiel dürfen sich Familienangehörige gegenseitig nicht vertreten, ohne das eine vertragliche Vereinbarung abgeschlossen wurde. Trotz aller Veränderungen in der Branche ist der Nebenjob bis heute bei allen Generationen eine beliebte Möglichkeit, um die Haushaltskasse aufzubessern. Man bewegt sich an der frischen Luft und pflegt soziale Kontakte, aber auch die „flexible Zeiteinteilung ist ebenso wichtig wie der eigene Chef zu sein – denn viele Zusteller sind nämlich gerne in Eigenverantwortung unterwegs“, weiß Sadlowski.

"Passen uns den Gegebenheiten an und bereiten uns auf die Zukunft vor"

Und auch der Zusteller von heute ist nicht mehr der Zusteller von „damals“. Wie in jedem Bereich verändert die Digitalisierung Unternehmen und Arbeitsplätze: „Die Zusteller bekommen ihre Unterlagen in digitaler Form und die Zustellportale ermöglichen die Zustellzeiten zu dokumentieren, die Lauflisten abzufragen oder eigene vertragliche Unterlagen einzusehen“, sagt Sadlowski und fügt hinzu: „Trotz neuer Technologien, spielt aber der Faktor Mensch weiterhin eine sehr wichtige Rolle. Ein Gespräch mit dem Leser, Kontakt zum Kunden und das Beliefern vor allem der älteren Personen, die nicht unbedingt mit der Digitalisierung Freundschaft geschlossen haben, können durch Maschinen nicht ersetzt werden. Deshalb passen wir uns den Gegebenheiten an und bereiten uns auf die Zukunft vor.“

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite 40 Jahre Brettener Woche.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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