E-Mail von Wod Woche
Liebes Peter-und-Paul-Fest,
jedes Jahr bezauberst du mich aufs Neue. Dein Flair ist ohnegleichen. Dein Charme betört Aktive und Besucher gleichermaßen. Die Zeit 500 Jahre zurückgedreht. Die Innenstadt eine einzige riesige Bühne. So viel zu sehen. Zu hören. So viel zu erleben. So viel zu schmecken, zu riechen. Deine Nächte berauschend. Lachen. Tanzen. Schwätzen. Bis zum Morgengrauen. Dazwischen funkelnde Lichter am Himmel.
Wie kriegst du’s hin, dass jedes Jahr aufs Neue Tausende in ihr Gewand schlüpfen, Lager aufbauen, Mittelalter zelebrieren, so tun, als ob wir 1504 hätten? Gäste unsere Geschichte mitleben lassen?
Es sei der Peter-und-Paul-Virus, hört man. Einmal damit infiziert, ist der quasi nicht aufzuhalten. Sich einbringen, Spaß haben. Indem man etwas tut. Freiwillig. Ohne Lohn. Zumindest ohne Geld. Denn Lohn gibt’s zuhauf: Unwiederbringliche Stunden mit Freunden in den Lagern. Ungeplante, spontane Begegnungen mit Menschen aus Irgendwoher.
Wo sonst als bei dir gehen Ehrenamt und Engagement eine so geniale Symbiose ein? So bist du immer größer geworden. Von selbst sozusagen, nicht von oben angeordnet. Du wolltest nie größer werden. Das kam von allein. Ich habe dich wachsen sehen. Vom rührigen Heimatfest der Nachkriegsjahre zum heutigen Mega-Spektakulum. Das seinen Charme gleichwohl bewahrt hat. Denn das große Fest sind überall in der Stadt viele kleine Feste. Viele Bühnen. Höhepunkte. Stehenbleiben und staunen. Hingucken und applaudieren. Lager. Theater. Feuer. Musik aller Couleur. Zapfenstreich und Rock’n Roll. Mittendrin statt nur dabei. Aberhunderte Mädchen mit schulterfreien weißen Blusen. Und Jungs mit Hemden. Nicht ganz historisch korrekt. Was soll’s. Du, liebes Fest, bist besser als Parship. Ich bin das ganze Jahr gern ein Brettener. An Peter-und-Paul aber noch einen Tick mehr.
Herzlichst,
Dein Wod Woche
Alle E-Mails von Wod Woche finden Sie auch in unserem großen Dossier „Wod Woche“.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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