E-Mail von Wod Woche
Liebe Autofahrer im BreWo-Land,
Sie sind schuld! Am Verkehrschaos in der Stadt. Grünen-Stadtrat Otto Mansdörfer hat’s vorgerechnet. 50.000 Autos, die tagtäglich auf unseren Straßen unterwegs sind, wollen in die Stadt rein (Zielverkehr) oder aus Bretten raus (Quellverkehr). Und alle düsen dort oft genug suchend umher (Binnenverkehr). Maximal 9000 würden eine Umgehungsstraße nutzen können.
Wer im Stau steht, dem ist’s egal, ob die Autos vor ihm nur „gschwind“ zum Einkaufen oder in „d’ Stadt nei“ fahren oder Richtung Bruchsal, Heidelberg oder Pforzheim unterwegs sind. Meint der Grünen-Chef. Und hat Recht.
Sie selbst sind’s also, die unsere Straßen verstopfen. Nicht die Autos, die nur durch Bretten durch wollen. Und Hand aufs Herz: Beherrscht uns nicht zu oft das Bequemlichkeits-Gen? Gut, einkaufen per Auto lass ich noch gelten. Da braucht’s zumeist den Kofferraum. Aber müssen Kinder in die Schule chauffiert werden? Muss man sie abholen? Ist das Auto wirklich das Verkehrsmittel der Wahl, wenn es zum Kaffee oder Bierchen auf dem Marktplatz geht? Oder, oder, oder ...
Noch so viele neue Straßen würden nichts ändern. Die Engelsberg-Schneise durch Bretten, eine Sünde des letzten Jahrhunderts, hat ja auch nichts gebracht. Außer Raser. Runter vom Gas, raus aus dem Auto, heißt die Devise. Wie wär’s mit E-Bike-Sharing? Wär auch was für Ältere. Oder Sammeltaxis neu denken? Alles besser als die Masse stinkender Autos. Auch wenn sie noch so glänzen – sie sind und bleiben Umweltkiller Nummer 1.
Und aufs Auto fixiert sind doch eh nur die ewig Gestrigen. Sie nicht, oder? Teilen ist das neue Haben, hör ich immer öfter. Echte Alternativen statt neue Straßen – das sollten wir von unseren Politikern fordern. Also mein Rad ist fahrbereit. Ihres auch?
Herzlichst,
Ihr Wod Woche
Alle E-Mails von Wod Woche finden Sie auch in unserem großen Dossier „Wod Woche“.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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