Leserbrief zum Artikel "Rohstoffe in der Region knapp und teuer"
"Ein Zynismus sondergleichen"
Ihr Beitrag ist zwar recht ausführlich und lässt den Eindruck entstehen, der Immobilienboom Deutschlands wäre alleinige Ursache dieser Rohstoffverknappung. Eine einfache Recherche via Internet weist jedoch schnell auf die Hauptgründe hin: Suchbegriff „Holzexporte Deutschland“. Manager-Magazin, Statista, Holzkurrier, Sueddeutsche, Tagesschau und viele weitere: ab Mitte 2020 zeigen die Holzexporte rund 13 Millionen Kubikmeter Schnittholz mit einer Steigerung von 43 Prozent seit 2019, Trend steigend. Haupt-importeure sind die USA und China, mit Deutschland auf Platz zwei nach Kanada. Sie lesen schon richtig! Angeblich Schadholz laut Waldwirtschaftsbetreiber – angesichts der Mengen und dem Qualitätsbewusstsein der Abnehmer allerdings eher unwahrscheinlich. Also: die Häuslebauer haben ein schlechtes Gewissen verpasst bekommen, zahlen brav in Büßerhaltung und subventionieren den Aberwitz durch ihre CO2-Abgabe zusätzlich in „…ein Prämiensystem, das die vielfältigen Ökosystemleistungen der Wälder dauerhaft honoriert“ und in „CO2-Speicherung heute“, „agrarheute“ vom 19. April. Ein Zynismus sondergleichen und ein schlechter Treppenwitz obendrein, weil das Konglomerat dem ausgelobten Ziel – der CO2-Kompensation – so nicht gerecht werden kann und der hiesige Verbraucher nachhaltig abgezockt wird.
Ralf Schlegelmilch,
Bretten
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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