Brief gegen Südwestumfahrung Bretten
Einstimmige Entscheidung des Rinklinger Ortschaftsrates
Das Brettener ‚Aktionsbündnis Klima-Natur-Verkehr‘ hat einen offenen Brief entworfen - sein Empfänger: der Bundesverkehrsminister Dr. Wissing in Berlin. Das Anliegen: die Planungen zur Südwestumfahrung Bretten einzustellen und stattdessen eine klima- und umweltfreundliche sowie soziale Mobilität konsequent voranzubringen. Diesem Anliegen kann durch Mit-Unterzeichnung noch mehr Gewicht gegeben werden, und genau dazu hat sich der Rinklinger Ortschaftsrat in seiner Sitzung am 20. Okt. einstimmig entschieden.
Argumente gegen Südwestumfahrung
In der gut besuchten Rinklinger Turnhalle wurden in einer offenen Diskussion die verschiedenen Argumente nochmals ausgetauscht: von der grundsätzlichen Einschätzung, dass immer mehr Straßenbau und Autoverkehr den dringenden Maßnahmen gegen die fortschreitende Klimakrise widersprechen, dass die weitere Versiegelung von Natur und Landwirtschaftsflächen für das lokale Klima (Stichwort Frischluftzufuhr nach Bretten), für die Grundwasserneubildung, für Flora und Fauna sowie für die regionale Nahrungsmittelproduktion fatal sind bis zu der nur geringen Entlastungswirkung durch eine Südwestumfahrung auf den Autoverkehr in Bretten selber. Gerade in diesem Punkt wurde darauf hingewiesen, dass auch nach dem Verkehrsgutachten des Regierungspräsidiums Karlsruhe durch die Südwestumfahrung in Bretten einige Straßen wie die Georg-Wörner-Straße sogar zusätzlich belastet würden.
Umsetzung eines Mobilitätskonzepts für Verkehrsentlastung
Die wesentliche Verkehrsentlastung in Bretten, so die mehrfach vorgetragene Einschätzung, ist nur durch die Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes zu erreichen, in dem Fußgänger, Fahrrad und e-bike, der öffentliche Nahverkehr und der Autoverkehr gleichwertig berücksichtigt werden. Und nicht zuletzt: durch den angedachten Bundesstraßen-Neubau wird eine gewachsene Landschaft mit hohem Erholungswert durchschnitten und über die Brettener Gemarkung in erheblichem Umfang Zusatzverkehr geleitet. Und genau dieses, so betonte auch Timo Hagino, Vorsitzender des Ortschaftsrates Rinklingen, ist genau der übergeordnete Zweck der drei zusammengehörigen Straßenbauplanungen Bruchsal, Bretten und Bauschlott: eine Autobahn-Abkürzungsstrecke als ortsdurchfahrtsfreie Verbindung zwischen den Autobahnabfahrten der A5 in Bruchsal und der A8 Pforzheim-Nord. Und damit: eine Umfahrungsmöglichkeit für das Karlsruher Dreieck bei gleichzeitiger Abkürzung der Fahrstrecke von 48 auf 35 km. Mit der Folge, dass die Verkehrsbelastung auf dieser gesamten Verbindungsstrecke deutlich zunehmen würde.
Der offene Brief und seine Begründung für die Aufforderungen an den Bundesverkehrsminister sind online auf der web-Seite des Aktionsbündnisses unter www.klima-natur-verkehr.de einsehbar, ebenso eine Liste der bisherigen öffentlichen Mit-Unterzeichner. Wer die Forderungen nach Berlin für richtig hält, kann den Brief direkt an einem der Informationsstände des Aktionsbündnisses oder auch online mit-unterzeichnen.
Autor:Volker Behrens aus Bretten |
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