Betrieb der Züge von Abellio im Raum Bruchsal und Bretten
Fahrplan soll wegen Zugproblemen angepasst werden

Land, Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordnete aus Bruchsal und Bretten haben heute in einem Gespräch nachdrücklich eine Verbesserung im regionalen Schienenverkehr gefordert. | Foto: Abellio
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Bruchsal/Bretten (kn) Land, Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordnete aus Bruchsal und Bretten haben heute in einem Gespräch nachdrücklich eine Verbesserung im regionalen Schienenverkehr gefordert. Das geht aus einer Mitteilung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg hervor. Die derzeitige Situation im Zugverkehr im Raum Karlsruhe, Bruchsal und Bretten mit Verspätungen und Ausfällen stand dabei im Fokus des Austausches von Vertreterinnen und Vertretern der Region und des Eisenbahnbetreibers Abellio im baden-württembergischen Verkehrsministerium.

Entschädigungen für Pendler nach Zwei-Wochen-Frist

Landtagsabgeordnete, Bürgermeister und der Karlsruher Landrat Christoph Schnaudigel appellierten an den Zugbetreiber und das Land, Lösungen zu finden, um schnell wieder einen verlässlichen Betrieb zu gewährleisten. Ministerialdirektor Professor Uwe Lahl, Amtschef im Ministerium für Verkehr, machte deutlich, dass die Verspätungen und Zugausfälle nicht hinnehmbar seien und der Druck auf den Zughersteller Bombardier weiter erhöht werden müsse. Sollte sich die Lage nicht binnen zweier Wochen spürbar entspannen, sollen die Pendler durch Abellio und Bombardier entschädigt werden.

„Wir arbeiten weiter mit Hochdruck"

Ein Großteil der Zugausfälle sei auf fehlerhafte Neufahrzeuge zurückzuführen, die zu spät geliefert worden und ohne Probebetrieb zum Einsatz gekommen seien. Aufgrund von erweiterten vorgeschriebenen Sicherheitsstandards in den Zügen sind nach Darstellung von Abellio neue Softwarekomponenten im Einsatz, die nicht fehlerfrei arbeiten würden. „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck daran, kurz- und mittelfristig Lösungen zu erreichen, um die Lage zu entspannen“, so Lahl.

Forderung nach Stabilität

Michael Nöltner, Bürgermeister der Stadt Bretten, erklärte: „Wir müssen dringend wieder Stabilität und Verlässlichkeit in den ÖPNV zwischen Mühlacker, Bretten und Bruchsal bringen, zur Not auch durch eine Ergänzung durch Busverbindungen im Rahmen des Schienenersatzverkehrs." Markus Rupp, Bürgermeister von Gondelsheim, unterstrich: „Ich transportiere die Unzufriedenheit der Bevölkerung schon lange an die zuständigen Stellen. Wir brauchen nun endlich Lösungen. Was passiert zudem mit dem SPNV wenn es zur Sperrung der Schnellbahntrasse Mannheim-Stuttgart kommt?“

Auch weiter "fahrzeugbedingte Verspätungen"

Der Geschäftsführer von Abellio Baden-Württemberg, Rolf Schafferath, sagte zu den Vorwürfen: "In Zusammenarbeit mit Bombardier ist es gelungen, die Ausfälle in den vergangenen Wochen deutlich zu reduzieren. Leider wird es in absehbarer Zeit auch noch fahrzeugbedingte Verspätungen geben. Wir sind jedoch optimistisch, die Verfügbarkeit der Neufahrzeuge und somit die Stabilität im Netz kontinuierlich weiter zu erhöhen. Dazu stehen wir in engem Austausch mit dem Fahrzeuglieferanten.“

Vier kurzfristige Maßnahmen vereinbart

Thema beim Gespräch im Verkehrsministerium war ebenso, dass ab April nächsten Jahres für mindestens sechs Monate die Schnellbahnstrecke von Mannheim nach Stuttgart saniert und darum vollständig gesperrt werden muss. Es soll jedoch laut Verkehrsministerium alles unternommen werden, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Ein angepasster Fahrplan soll zeitnah vorgestellt werden. Laut Mitteilung des Ministeriums seien zudem mit den politischen Vertretern der Region folgende kurzfristige Maßnahmen vereinbart worden:

  • Prüfung eines entspannten Fahrplans durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW).
  • Erarbeitung eines Konzeptes zur Einführung von zusätzlichem Schienenersatzverkehr.
  • Straßenbaumaßnahmen in der Region sollen eng mit dem Regierungspräsidium gerade im Hinblick auf mögliche Ersatzverkehre abgestimmt werden.
  • Eine Task-Force unter Federführung der NVBW soll dafür sorgen, dass der unzureichende Datenaustausch über Verspätungen zwischen Abellio und der Deutschen Bahn verbessert wird, so dass die Fahrgäste in Zukunft zeitnah und korrekt informiert werden.

Die Gesprächspartner vereinbarten zudem einen kontinuierlichen Informationsaustausch. Der nächste Termin soll im kommenden Monat stattfinden.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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