"Offen für alles, was Sinn macht"
FAM in Gölshausen muss Festakt wegen Wasserschaden absagen

Das Familienzentrum ist in der alten Grundschule in Gölshausen untergebracht. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Foto: ger
  • Das Familienzentrum ist in der alten Grundschule in Gölshausen untergebracht. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Foto: ger
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten-Gölshausen (ger) Das Familienzentrum in Gölshausen muss den für 16. Juli geplanten Festakt anlässlich seines 30-jährigen Bestehens absagen. Ursache ist ein Wasserschaden, der die längst in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten derzeit unbenutzbar macht. In einer Mitteilung des Vereins FAM („Für alle Menschen“), der Träger des Familienzentrums ist, heißt es, dass an mehreren Stellen der Decke Wasser durchsickere. Ulrike Stromberger, die Vorsitzende des Vereins, betont auf Nachfrage, dass das schon seit zwei Wochen so sei. Sie weise schon seit einiger Zeit darauf hin, dass die alte Grundschule, in der das Zentrum untergebracht ist, eine ganze Reihe von Mängeln wie Schimmel und eine völlig überalterte Heizanlage aufweise.

Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt

Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt. Sie stellt es dem Verein kostenfrei zur Verfügung und trägt auch die Kosten für Strom, Wärme und Wasser. Ursprünglich sollten das Familienzentrum und die FAM-Kita, die nebenan vorübergehend in Containern untergebracht ist, in neue Räumlichkeiten ziehen, die gerade auf dem Mellert-Fibron-Areal entstehen. Doch erst wurde bekannt, dass das Familienzentrum dort keinen Platz finden wird, da aufgrund des gestiegenen Bedarfs vier statt drei Kita-Gruppen untergebracht werden müssen. Dann teilte die Stadt mit, sie werde statt FAM, selbst die Trägerschaft der Kindertageseinrichtung übernehmen. Über die Gründe wurde zwischen den beteiligten Parteien Stillschweigen bewahrt. Doch die Unzufriedenheit über die Situation kam vonseiten des Vereins seither mehrfach zum Ausdruck.

Schwierige Kommunikation zwischen FAM und Stadt

Auf Nachfrage gibt der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner an, es sei ihm bekannt, dass das Gebäude Mängel aufweise. Vom Wasserschaden habe er aber noch nichts gehört. Generell sei in seinen Augen die Kommunikation mit FAM seit einiger Zeit schwierig. Aktuell habe er tagelang auf einen Rückruf von Stromberger warten müssen, um ihr ein Gebäude als Alternative für das Zentrum anbieten zu können. Auch die Brettener Firma Südbau habe dem FAM schon einmal Räumlichkeiten angeboten, die man aber ausgeschlagen habe, weil sie nur für zwei Jahre frei gewesen wären. „Die Stadt ist Frau Stromberger sehr dankbar für ihre Pionierarbeit, die sie in den 1990er Jahren in Sachen Ganztagsbetreuung und Krippe geleistet hat“, sagt Nöltner. Das wolle man nicht schmälern.

"Spätestens im Herbst haben wir wieder Probleme"

Im Gespräch berichtet Stromberger, dass inzwischen jemand von der Stadt da gewesen sei und die akute Ursache für den Wasserschaden behoben habe. „Spätestens im Herbst werden wir aber wieder Probleme mit dem Gebäude haben“, ist sie sich sicher. Der Verein habe sich oftmals für die Kommune krummgelegt, als er zum Beispiel den gestiegenen Bedarf an Kitaplätzen in Diedelsheim aufgefangen hatte.

"Wir sind offen für alles, was Sinn macht"

Gerne würde FAM weiter zwei Einrichtungen betreiben. Dabei wäre es am besten, Familienzentrum und Kita an einem Standort zu haben, der zentral gelegen oder zumindest barrierefrei erreichbar sei. „Wir sind offen für alles, was Sinn macht“, so Stromberger. Sie hoffe, im Herbst den Festakt nachholen zu können. Der Termin hänge davon ab, wann die geplanten Attraktionen wie ein Mitmachzirkus oder ein Erzähltheater Zeit hätten. Die Verabschiedung der Kindergartenkinder finde nun erstmal im kleinen Rahmen statt.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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