Oberderdinger Modell für Stadt Bretten?

Fraktion "die aktiven" will Antrag zur anderen Vergabe von Bauplätzen einbringen

Bretten (kn) In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats Bretten hatte die Fraktion "die aktiven" den Antrag gestellt, die Verwaltung möge prüfen, inwieweit eine Ausschreibungspflicht beim Verkauf städtischer Grundstücke bestehe. Dies sei für die Stadt selbst, als auch für deren Tochterunternehmen zu überprüfen, wenn „Auflagen“ mit dem Grundstück verbunden seien, erklärte Fraktionssprecher Jörg Biermann (wir berichteten). Unabhängig davon sei zu überprüfen, ob nicht grundsätzlich alle städtischen Grundstücke ausgeschrieben beziehungsweise nach einem Kriterienkatalog vergeben werden sollten. Dies fördere auch die Transparenz, so Biermann. Natürlich könne es dabei Ausnahmen geben, die man noch formulieren könne.

Bauplatzpunkte durch Ehrenamt

Einen weiteren Antrag hat die Fraktion „die aktiven“ nun in einem Schreiben an die Verwaltungsspitze formuliert. Man wolle anregen, so Biermann, dass auch alle Baugrundstücke „ohne Auflagen“ nach einem Kriterien-Katalog vergeben werden. Die Vergabe könne man dabei ähnlich wie die Gemeinde Oberderdingen handhaben. Diese hat bereits im Jahr 2017 verschiedene Kriterien für die Vergabe von Bauplätzen an Bürger festgelegt. Diese können bei Bedarf anhand eines Punktesystems auf die einzelnen Bewerber angewandt werden. Zu den Kriterien zählen unter anderem der Familienstand, wo der Arbeitsplatz verortet ist und wie viele Kinder im Haushalt leben. Ende November hat der Gemeinderat Oberderdingen nun zusätzlich das Kriterium Ehrenamtliches Engagement eingeführt. Dies soll bei Punktgleichheit zwischen Bewerbern das Zünglein an der Waage sein. Punkte gibt es in diesem Bereich, wenn der Bewerber Mitglied in einem Verein oder einer sozial-caritativen Einrichtung ist. Punkte gibt es aber auch, wenn man Mitglied des Gemeinderats ist. Das Oberderdinger Modell könne man entsprechend auf Bretten anpassen, so Biermann.