Gewalt: Positive Bilanz der Fußballsaison 2015/2016
Innenminister Thomas Strobl hat die Polizei-Bilanz der Fußballsaison 2015/16 vorgestellt. Mit einem positiven Fazit. Spiele des Karlsruher SC machten jedoch negative Schlagzeilen.
Kraichgau (pm) Gewalt in Fußballstadien ist, wie man auch jetzt wieder leidvoll bei der Europameisterschaft in Frankreich erfahren musste, kein Einzelfall. Dennoch zog der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, jetzt eine positive Polizei-Bilanz der Fußballsaison 2015/16. So sei unter anderem die Zahl der Einsatzstunden um ein Fünftel gesunken. Beleidigungs- und Körperverletzungsdelikte sowie Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz sind vergangenen Saison ebenfalls deutlich zurückgegangen. Auch wurden 50 Prozent weniger Polizisten bei Fußballeinsätzen verletzt.
21 Prozent weniger Einsatzstunden
„Wir hatten 21 Prozent weniger Einsatzstunden bei der Polizei, obwohl es in der vergangenen Saison in den ersten drei Ligen etwa genauso viele Spiele gab wie in der Vorsaison“, so Strobl. „Wir setzen so viel Personal ein wie nötig und so wenig wie möglich.“ Dadurch sei die Polizei trotz der bundesweit zweithöchsten Belastung, nach Nordrhein-Westfalen, durch Fußballspiele in den ersten drei Ligen deutlich entlastet worden. Auf die Sicherheit habe sich dies nicht negativ ausgewirkt, wie die Entwicklung der Straftaten belege, so Strobl.
Ausfall beim Landfriedensbruch
Nur der Landfriedensbruch falle in der Statistik mit einem Anstieg von acht auf 15 Fälle negativ auf. Ursächlich hierfür sei jedoch nicht ein genereller Anstieg, sondern es wären einzelne Begegnungen, wie beispielsweise das Spiel zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Union Berlin am 12. September 2015. Hier fielen allein neun Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch nach einer Schlägerei in der Karlsruher Innenstadt an, so Strobl.
Prävention und frühes Eingreifen
Durch Prävention, aber auch durch ein frühes Eingreifen, habe man aber in vielen Fällen Schlimmeres verhindert. "Durch konsequentes, sofortiges Einschreiten unserer Einsatzkräfte wurden auch in dieser Saison einige Auseinandersetzungen verhindert", betont Strobl. Als Beispiel führte er die „High-Risk“-Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund am 23. April 2016 an, bei der knapp 300 Störer aus Dortmund nach einem Vorfall am Bahnhof in Bad Cannstatt in polizeilichen Gewahrsam genommen wurden.
Ausblick auf die kommende Spielzeit
Der Minister gab auch schon einen Ausblick auf die kommende Spielzeit: „Durch Auf- und Abstiege entstehen immer wieder neue Konstellationen, die gerade auch die Polizei vor Herausforderungen stellen.“ So treffe in der Saison 2016/2017 der VfB Stuttgart wieder auf den Karlsruher SC. Dies mache bereits jetzt einsatztaktische Vorbereitungen und Planungen notwendig.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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