Hohe Kosten für Farbasphalt - Billiger als Pflaster
Auf 150 Metern Länge soll auf der Georg-Wörner-Straße in Bretten ein gelb eingefärbter Spezialasphalt aufgebracht werden. Die Bauarbeiten verzögern sich momentan.
Bretten (swiz) Auf 150 Metern Länge soll auf der Georg-Wörner-Straße in Bretten ein gelb eingefärbter Spezialasphalt aufgebracht werden. Die Bauarbeiten verzögern sich momentan jedoch, da der Haftkleber, auf den die Asphaltdecke aufgetragen wird, zunächst einen Tag lang trocknen muss, da es sonst zu dunklen Schlieren auf dem gelben Asphalt kommen könne. Dazu brauche es trockenes Wetter. Zudem darf es keinen Bodenfrost geben und es sollten Temperaturen von acht Grad Celsius in der Nacht und zehn Grad Celsius am Morgen herrschen. Bei der derzeitigen Wetterlage ein Problem.
Deutlich teurer als herkömmlicher Asphalt
Der spezielle Farbasphalt, der laut Stadtverwaltung zur Verkehrsberuhigung beitragen soll, ist dabei deutlich teurer als herkömmlicher Asphalt. Dies liegt laut Plamena Plachkova-Dzhurova, Leiterin der Abteilung Straßenbautechnik am Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), unter anderem daran, dass das Bitumen speziell ist. Es werde nicht das übliche schwarze Bitumen, sondern ein hellbraunes verwendet. Zudem würden die gelben Farbpigmente im Asphalt entsprechend kosten und die Vorbereitung für Herstellung und Einbau seien sehr aufwendig, so Plachkova-Dzhurova. Susanne Maske, Pressesprecherin der Stadt, bestätigte auf Anfrage die deutlich höheren Kosten. Diese lägen bei normalem Asphalt „bei dieser Strecke bei etwa 22.000 Euro, der Spezialasphalt kostet etwa 66.000 Euro”.
Farbasphalt ist billiger als Pflasterung
Die Verwaltung setzt die Kosten des Farbasphalts allerdings nicht in Relation zu herkömmlichem Asphalt, sondern zu einer anfangs vorgesehenen Pflasterung. Diese wäre, so Maske, deutlich teurer gewesen als der Farbasphalt. „Wichtig war dem Gemeinderat eine optische Absetzung, die die Aufmerksamkeit der Autofahrer erhöht und zur Verlangsamung des Verkehrs beiträgt, da die Straße bisher unübersichtlich war und von vielen Fußgängern gequert wird. Ein herkömmlicher Asphalt hätte diese Funktion nicht erfüllt”, betont Maske.
Langlebiger ist der Farbasphalt laut Plachkova-Dzhurova im Übrigen nicht, außer er „wurde gezielt in dieser Richtung optimiert”. Und auch bei Ausbesserungen eventueller Schäden am Farbasphalt müsse die Stadt tiefer in die Tasche greifen, „zumindest, wenn man darauf besteht, dass auch beschädigte Stellen mit Farbasphalt saniert werden”, so Plachkova-Dzhurova. Dies mache aber natürlich Sinn, „ansonsten hat man am Ende eine schwarz/gelbe Oberfläche”.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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