Mietvertrag zwischen IRMMA und Südbau
Im Fachärztehaus in Bretten soll „Post Acute Care“-Einrichtung entstehen
Bretten (hk) Die Behandlungspflege von schwerkranken Menschen in ihrem Zuhause – darauf liegt der Fokus des Fachpflegedienstes IRMMA aus Bretten. In der Regel kümmert sich der Dienst um Patienten aller Altersgruppen, die rund um die Uhr oder mehrere Stunden täglich Intensiv- und Beatmungspflege benötigen. Schon lange aber träumt Ivanka Pavlovic, gleichberechtigte IRMMA-Geschäftsführerin neben Geschäftsführer Michael Pavlovic, von einer zentralen und stationären Einrichtung mit einem interdisziplinären Leistungsangebot, das Patienten mit intensivem außerklinischen Betreuungsbedarf gerecht wird. Am heutigen Mittwoch, 20. Januar, kam sie ihrer Vision nun einen Schritt näher: Mit der Unterzeichnung des Mietvertrags zwischen der IRMMA GmbH und der Südbau Ingenieur- und Planungsgesellschaft stellten die beiden Brettener Unternehmen den Weg für die Gründung einer „Post Acute Care“-Einrichtung.
Großzügige Pflegezimmer mit Sicherheitsschleusen
Entstehen soll der Behandlungs- und Pflegebetrieb auf 1.700 Quadratmetern verteilt auf zwei Geschosse im geplanten Fachärztehaus an der Rechbergklinik in Bretten. Als Partner an der Seite des Fachpflegedienstes IRMMA steht die im Jahr 2018 gegründete CCC Care Concepts Company aus Starnberg (Bayern). „Ich bin überzeugt davon, dass unser Konzept eine Bereicherung für Bretten und die Region sein wird“, freute sich Pavlovic bei der Vertragsunterzeichnung. Durch das „Post Acute Care“-Konzept soll die Lücke zwischen Patientenversorgung im Akutkrankenhaus und der anschließenden Langzeitbehandlung geschlossen werden. Laut Pavlovic soll die geplante Einrichtung bundesweit eine der ersten ihrer Art sein. Großzügige Pflegezimmer mit Sicherheitsschleusen seien nur eine der vielen Vorzüge, so die IRMMA-Geschäftsführerin.
Optimierung der Lebenssituation
Auch Martin Kubitschek und Thomas Härle, die beiden CEOs, Gründer und Gesellschafter der CCC Care Concepts Company, betonten die Wichtigkeit des Vorhabens. „Post Acute Care“ beinhalte spezialisierte Pflege der Patienten sowie weitere Therapieformen und habe immer die Rehabilitation oder zumindest die Optimierung der jeweiligen Lebenssituation der Patienten zum Ziel, erklärten Kubitschek und Härle. Ein Beispiel, so Pavlovic, sei etwa die Beatmungsentwöhnung, also die Entwöhnung eines beatmeten Patienten von einem Beatmungsgerät, die bis zu drei Monate dauern kann.
Behandlung ohne Zeitdruck
Widersprüchlich, so Kubitschek und Härle, sei die aktuelle Situation: Zum einen sei die Zahl der Intensivbetten in Krankenhäusern begrenzt, zum anderen könnten Patienten ihren Platz nicht aufgeben, weil passende Behandlungs-, Rehabilitations- und Therapieplätze fehlten. Durch das „Post Acute Care“-Konzept profitierten Patienten von einer Behandlung ohne Zeitdruck in einer hoch spezialisierten stationären Einrichtung. „Wenn es einen Post-Akut-Sektor geben würde, dann wäre der Akut-Sektor nicht überbelastet“, so Kubitschek und Härle. 50 bis 60 Fachkräfte sollen laut Pavlovic in der neuen Einrichtung zur Verfügung stehen. Südbau-Geschäftsführer Markus Vierling ist überzeugt davon, dass die Einrichtung die Rechbergklinik und das geplante Fachärztehaus maßgeblich stärken und Synergieeffekte hervorbringen werden. Bei der Entwicklung des Konzepts sei auch RKH-Regionaldirektorin Susanne Stalder hinzugezogen worden, die das Vorhaben ebenfalls abgesegnet habe. Nächstes Jahr, erklärte Vierling, soll mit dem Bau des Gebäudes begonnen werden, das direkt von der Rechbergklinik erreichbar sein wird. Der Südbau-Geschäftsführer hatte zudem noch eine erfreuliche Nachricht zu verkünden: Inzwischen seien bereits etwa 2.500 Quadratmeter Fläche im Ärztehaus vermietet – Verhandlungen mit weiteren Interessen würden laufen.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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