Mehr Wertschätzung für die Altstadt gefordert
Initiative Altstadtrettung Bretten präsentiert sich mit Infostand

Die Initiative Altstadtrettung Bretten hat sich mit einem Infostand in Bretten präsentiert. | Foto: Sara Roth
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Bretten (sr) Die Initiative Altstadtrettung hat sich am Samstag, 29. Januar, mit einem Infostand in der Fußgängerzone Brettens präsentiert. Matthias Goll, Vorsitzender des Vereins, hob dabei heraus, dass die Initiative auf durchweg gute Resonanz in der Brettener Bevölkerung stoße. Die Brettener zeigten sich damit auch über das bekannte Peter-und-Paul-Fest hinaus geschichts- und traditionsbewusst.
Und so war es an diesem Vormittag keine Seltenheit Worte zu hören, wie die von Marion Gündert: "Da unterschreibe ich gern" sagte sie ohne zu zögern. Zu unterschreiben gab es an diesem Tag einen Einwohnerantrag, mit dem die Initiative den Gemeinderat verpflichten will, das Thema "Erhaltungssatzung" im Rat zu diskutieren. Alleine bei der ersten Aktion am Samstag konnten hierfür knapp 100 Unterschriften gesammelt werden. Auch die ehemalige Stadträtin Heidemarie Leins betonte, es gelte zu zeigen, dass eine große Anzahl Bürger am Erhalt einer historischen Altstadt interessiert sei.

Initiative sieht viele Möglichkeiten für restauriertes Böckle-Haus

Momentan liegt ein besonderer Fokus des Vereins auf dem möglichen Abriss des Böckle-Hauses an der Weißhofer Straße. Das Areal um das Gebäude ist seit 2010 im Besitz der Stadt und das Haus steht bereits ebenso lang leer. Nun soll es weichen, um Platz zu machen für Busverkehr und Fußgänger. Außerdem sind zeitgemäße Wohngebäude angedacht. Matthias Goll ist es wichtig zu erwähnen, dass der Erhalt der historischen Fassade keinesfalls erfordere, dass das Gebäude auch einem historischen Zweck, wie zum Beispiel einem Museum, zugeführt werden müsse. Ein restauriertes Böckle-Haus könnte seiner Meinung nach, auch sehr wohl modernen Wohnraum beherbergen. Natürlich seien aber auch kommunaler Raum für Veranstaltungen oder eine Mediathek denkbar, wenn das Gebäude in der Hand der Stadt verbliebe, so Goll.

Mehr Wertschätzung für die Altstadt

Goll und seine Mitstreiter fordern, das Gebäude vor einer Entscheidung in jedem Fall gründlich zu vermessen und bauhistorisch zu erfassen. Lehrkräfte des KIT Karlsruhe stünden in Kontakt mit der Initiative und studentische Hilfe bei der Erfassung des Gebäudes sei denkbar. Karsten Radel ist ehrenamtlich als Stadtführer tätig und begründet die Forderung auf Erhaltung des Hauses damit, im Stadtkern gebe es ohnehin recht wenige historische Gebäude. Er wünscht sich eine ähnliche Wertschätzung für die historische Altstadt wie zum Beispiel in der als pittoresk geltenden Kurstadt Bad Wimpfen.

Moderne Stadt ohne Zerstörung des Altstadt-Charmes

Jutta Biehl-Herzfeld äußert Ihre Vision für eine moderne Stadt ohne Zerstörung des Altstadt-Charmes: „Bretten hat tolle Chancen für Verkehrs-Beruhigung, die weniger invasiv sind. Denkbar wäre zum Beispiel On-Demand-Verkehr, welcher weniger Platzbedarf hätte.” Gemeint sind hier kleine Fahrzeuge, wie zum Beispiel Elektro-Busse, die ohne Fahrplan agieren und stattdessen nach Bedarf gerufen werden können. Die Diskussion um das Böckle-Haus wird in Bretten noch weiter geführt werden. Als nächsten Schritt findet Anfang Februar eine Begehung des Areals mit Vertretern der Stadt sowie der Initiative statt.

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Kraichgau News aus Bretten

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