Wechsel an der Spitze der VBU
Jörg Biermann übernimmt Vorsitz in der Vereinigung Brettener Unternehmen
Bretten (swiz) Die Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU) wird in Zukunft einen noch direkteren Draht in den Brettener Gemeinderat haben. Denn angeführt wird sie ab sofort vom Sprecher der „aktiven“-Fraktion und ehemaligen Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Karlsruhe, Jörg Biermann. Das haben die anwesenden Mitglieder bei ihrer Versammlung am gestrigen Mittwoch, 15. Juni, in den Räumen der Volksbank am Silcherweg beschlossen. Komplettiert wird der Vorstand unter anderem durch den neuen stellvertretenden Vorsitzenden Peter Steiner, Geschäftsführer eines mittelständischen Betriebs im Industriegebiet Gölshausen, und Schatzmeister Frank Aßmus. Beisitzer sind Alexander Klepzig, Jürgen Geist sowie Michael Stoll und Benno Keppler. Neuer Schriftführer ist Bernd Fricker.
"Mittelstand muss gehört werden"
Mit der VBU "bin ich schon ewig verbunden" und sie sei eine sehr wichtige Organisation in der Stadt, hatte Jörg Biermann vor seiner Wahl zum Vorsitzenden erklärt. "Es ist wichtig, dass der Mittelstand gehört wird und ich habe den Hintergrund und weiß, um was es geht." In seiner neuen Funktion als Vorsitzender der VBU wolle er, so Biermann, unter anderem verstärkt Veranstaltungen im Industriegebiet Gölshausen durchführen. "Da ist die Stadt Bruchsal für mich ein gewisses Vorbild, die das schon seit längerem sehr erfolgreich in ihrem Industriegebiet macht." Es sei ihm natürlich auch bewusst, dass es in der Brettener Geschäftswelt verschiedenste Interessenslagen gebe, „und die gilt es auszugleichen“, betonte der ehemalige DRK-Kreisgeschäftsführer.
"Wir haben beschlossen, das Feld zu räumen"
Die Wahl von Biermann zum Vorsitzenden und seinem Stellvertreter Peter Steiner ist gleichzeitig auch das Ende der Amtszeit der VBU-Chefin Marion Klemm und des Vize-Vorsitzenden und Alt-Oberbürgermeister Paul Metzger. Diese zeigten sich in ihrer Abschiedsrede von der Wichtigkeit der VBU als Institution in der Melanchthonstadt überzeugt, kritisierten aber erneut scharf das Verhalten der Rathausspitze und von Teilen des Gemeinderats. „Ich bin frustriert über die Dissonanzen, die es zwischen der Stadtverwaltung und dem bisherigen Vorstand gab und gibt“, so Metzger. Als es dann zum offenen Streit zwischen VBU-Vorstand und Oberbürgermeister Martin Wolff um die Anhebung der Grund- und Gewerbesteuer gekommen sei (wir berichteten), hätten er und Klemm beschlossen, „das Feld zu räumen“.
"Es geht nicht gegen Martin Wolff"
Die nun ehemalige VBU-Vorsitzende Marion Klemm betonte wiederum, die Stadt verstehe das Handeln der Vereinigung offenbar falsch. „Wir wollen nicht gegen die Stadt agieren, sondern gemeinsam mit der Verwaltung für unsere Stadt arbeiten.“ Aber das werde offenbar von der Rathausspitze nicht gesehen. „Um noch einmal deutlich zu werden: Es geht nicht gegen Martin Wolff, sondern um die Probleme der Einzelhändler und Unternehmer“, so Klemm. Weniger Druck von Seiten der VBU auf die Verwaltungsspitze ist indes auch unter dem neuen Vorstand nicht zu erwarten. So lagen die Positionen der "aktiven" im Gemeinderat in der Vergangenheit sehr nahe bei den Forderungen des bisherigen VBU-Vorstands.
Positive Kassenlage
Vor den Wahlen hatte Schatzmeister Frank Aßmus von einer positiven Kassenlage und derzeit liquiden Mitteln von 64.000 Euro berichtet, von denen allerdings 29.000 Euro als sogenanntes „Sondervermögen Handwerkergeld“ fest gebunden sind. An Investitionen habe es unter anderem eine Spende an den neu gegründeten Verein „Altstadtrettung Bretten“ zur Herstellung eines Bronzemodells der Brettener Altstadt gegeben. Weit schwerer wiegt die Anschaffung eines neuen, pulverbeschichteten Zunftbaums für den Marktplatz. Diese wurde erst einmal verschoben worden, da die Preise enorm gestiegen seien. In der Folge wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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