Zur RKH gehören Kliniken in Bretten und Bruchsal
Kliniken der RKH Gesundheit fordern Finanzhilfe vom Bund
Bretten/Bruchsal (kn) Eine Blitzumfrage der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) hat ergeben, dass im Jahr 2023 rund drei Viertel aller Krankenhäuser in Baden-Württemberg ein deutlich steigendes Defizit erwarten. Diese Entwicklung geht auch an den Kliniken der RKH Gesundheit, zu der auch die Rechbergklinik Bretten und die Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal gehören, nicht spurlos vorüber. Das hat die Regionale Kliniken Holding in einer Presseerklärung mitgeteilt. Dieser Umstand sei auch bereits bei der Veröffentlichung des Unternehmensplans Ende 2022 herauszulesen gewesen.
Mehrere Ursachen für finanzielle Schieflage
Für die wachsende finanzielle Schieflage aller Krankenhäuser sind nach Angaben der RKH mehrere Ursachen verantwortlich. Zu diesen Ursachen zählten die stark gestiegenen Preise, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Wegfall stationärer Patienten und Erlöse durch die zunehmende Ambulantisierung, die Bettensperrungen infolge des zunehmenden Fachkräftemangels und die vom Gesetzgeber veranlassten Reduzierungen der Fallpauschalenvergütung und des Landesbasisfallwerts. "Aus Sicht der Krankenhausgesellschaft ist das Vertrösten der Politik auf die künftige Krankenhausreform nicht akzeptabel, zumal schon jetzt einige Kliniken von einer Insolvenz bedroht sind", so die RKH.
"Kliniken leiden an einer Post-Corona-Erkrankung"
Das Land Baden-Württemberg habe zu Beginn des Jahres den Universitätskliniken wegen der Belastung durch die Corona-Pandemie und deren wirtschaftlicher Folgen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 141 Millionen Euro zugesagt. "Alle Kliniken, nicht nur die Universitätskliniken, leiden an einer Post-Corona-Erkrankung und benötigen dringend eine finanzielle Hilfe", sagt Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer der Kliniken der RKH Gesundheit. Eine weitere Forderung der Kliniken im Land ist eine vollständige Finanzierung der bevorstehenden Tarifabschlüsse. "Es muss sichergestellt sein, dass die stark steigenden Tarifvergütungen vom Gesetzgeber komplett finanziert werden und die Kliniken am Ende nicht auf einem Teil davon sitzen bleiben. Wir brauchen keine Versprechungen, sondern Taten", so Martin.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.