Bürgermeister-Wahl in Bretten
Michael Nöltner kandidiert wieder für Bürgermeister-Amt in Bretten

Michael Nöltner will Bürgermeister in Bretten bleiben. | Foto: archiv
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Bretten (swiz) "Ich finde diese Stelle auch nach acht Jahren immer noch hochinteressant, weil man an entscheidender Stelle wichtige Entwicklungen für die Stadt mit beeinflussen kann." Das sagt der amtierende Brettener Bürgermeister Michael Nöltner im Gespräch mit der Brettener Woche, um gleich darauf klarzustellen: "Deswegen bewerbe ich mich auch wieder um die Stelle als Bürgermeister in Bretten." Die Wahl des zweiten Mannes im Rathaus durch denGemeinderat der Melanchthonstadt findet am 23. Mai statt, die offizielle Ausschreibung der Stelle erfolgt am 18. März und endet am 22. April. Doch was ist Nöltner abseits der drängenden Themen in der Lokalpolitik wichtig? "Ich will mein Ohr an den Menschen haben und vor allem darauf achten, nicht nur die lauten Minderheiten zu hören, sondern auch ein Auge auf die schweigende Mehrheit zu haben." Denn gerade die Letztere sei nicht immer leicht zu erkennen.

Gartenschau im Fokus des Bürgermeisters

Doch natürlich sind es in erster Linie die Sachthemen, die den Bürgermeister von Bretten umtreiben. Besonders enthusiastisch wird Nöltner in diesem Zusammenhang beim Thema Gartenschau. Man habe mit diesem Projekt die einmalige Chance auf einen "grünen Faden in der Stadtentwicklung", gerade auch im Hinblick auf die Anpassung der Stadt an das sich verändernde Klima. "Wir müssen Bretten grüner und blauer machen", so Nöltner. Grüner, indem man, gerade auch durch die Gartenschau, mehr Pflanzen in die sonst eher versiegelte Kernstadt bringe. Blauer, indem man "die Wasserströme, die wir in Bretten haben, wieder erlebbar macht", so Nöltner.

Absage an Gartenschau wäre "politische Bankrotterklärung"

Zudem würde eine Aufweitung der Wasserläufe auch aus Sicht des Hochwasserschutzes und im Hinblick auf die kühlende Wirkung im Sommer Sinn machen. Und weiter: "Wenn man an diesem Vorhaben nicht festhält, vergibt man schlicht die Chance auf eine Förderung von Projekten, die man irgendwann sowieso machen müsste." Daher wäre eine Absage an die Gartenschau eine "politische Bankrotterklärung", so Nöltner deutlich. Für die Umsetzung der Gartenschau brauche es dann aber auch, neben einer regen Bürgerbeteiligung zur detaillierten Ausgestaltung der einzelnen Projekte, einen Eigenbetrieb Gartenschau, der alles koordiniere.

Bezahlbarer Wohnraum und Personalsuche

Ein weiteres Thema, das dem Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Städtischen Wohnungsbau GmbH unter den Nägeln brennt, ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bretten. "Und hier haben wir inzwischen wirklich den Schalter umgelegt und sind massiv aktiv im Neubau." So schaffe man unter anderem am Wannenweg und der Kleiststraße über 40 neue Wohnungen und wolle auch weiterhin in bezahlbaren Wohnraum investieren. Für diese und alle anderen Vorhaben der Stadt ist neben den Finanzen vor allem aber auch Personal notwendig. Und gerade das ist in der heutigen Zeit bekanntlich rar gesät. "Wir müssen uns also als Stadt attraktiver präsentieren", betont Nöltner. Womit man dann auch wieder beim Thema Gartenschau sei, erklärt der Bürgermeister lächelnd.

Eigenbetrieb "Energie und Klima" gefordert

Und neben dem Wunsch, die Schulen in Bretten auch weiterhin umfassend zu sanieren, mehr Ampeln durch Kreisverkehre zu ersetzen und die Umsetzung des Brettener Mobilitätskonzepts weiter voranzutreiben, schwebt Nöltner auch noch die Schaffung eines ganz neuen städtischen Eigenbetriebs "Energie und Klima" vor. In diesem will er unter anderem die immensen Kosten für Projekte der Energiewende in der Stadt Bretten bündeln. Bisher habe man zum Beispiel von den 6.000 städtischen Straßenlaternen nur 2.000 von Natriumdampflampen auf LED umgestellt. Die Umstellung der restlichen Lampen werde Millionen kosten, die sich aber aufgrund der Energieersparnis mit der Zeit amortisieren und damit refinanzieren würden. Das Gleiche gelte für Investitionen in Photovoltaikanlagen. Darum könne dieser Eigenbetrieb die Kosten über Kredite finanzieren, die sich dann über die Jahre refinanzieren würden. Auch die energetische Sanierung von Gebäuden könnte der Eigenbetrieb übernehmen, so Nöltner. Für so etwas brauche man einen langen Atem, im Hinblick auf die geplante Klimaneutralität der Stadt sei die Umsetzung solcher Maßnahmen aber unbedingt geboten.

"Man sollte die Werkstücke nacheinander bauen"

Über einen Plan B, sollte die Wahl zum Bürgermeister nicht erfolgreich verlaufen, habe er sich indes noch keine konkreten Gedanken gemacht. "Ich werbe erst einmal darum, dass ich die Wahl gewinne." Und auf die Frage, ob die Wiederwahl zum Bürgermeister einmal als Sprungbrett zur Oberbürgermeister-Wahl in Bretten dienen könne, entgegnet Nöltner: "Ein früherer Lehrer hat einmal zu mir gesagt: 'Man sollte die Werkstücke nacheinander bauen'." Daher denke er noch nicht an eine künftige OB-Wahl.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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