GoodFella Masks
Neue Mund- und Nasenschutzmaske wird in Gondelsheim produziert

Roland Fella spendete 40 Masken an das Neibsheimer Altenwohn- und Pflegeheim Haus Schönblick. | Foto: Foto: Privat
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  • Roland Fella spendete 40 Masken an das Neibsheimer Altenwohn- und Pflegeheim Haus Schönblick.
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Gondelsheim (bea) Seit 25 Jahren verkauft Roland Fella FFP2 und FFP3 Atemschutzmasken aus China. Doch in den vergangenen drei Wochen musste er zusehen wie der georderte Nachschub abbrach und die Schutzmasken dauerhaft ausverkauft blieben. So überlegte sich Fella, was er in der momentanen Situation rund um das Corona-Virus dagegen tun könne. Als der Geschäftsführer von einer Studie aus Italien hörte, die nachgewiesen haben soll, dass sich das Corona-Virus an Feinstaubpartikel haften und somit ausbreiten kann, kam ihm eine Idee. Dank seiner Erfahrung mit Feinstaub - Fella betreibt zwei Feinstaubmessanlagen in Gondelsheim und bietet in seiner Firma Dr. Fella Industriebedarf Arbeitsschutzkleidung an - entwickelte der Tüftler eine eigene, dreilagige Maske.

Seine Hypothese: Feinstaubpartikel mit anhaftendem Corona-Virus herausfiltern

Die Überlegung war denkbar einfach: In der Nähe von einem Drucker im Büro gibt es eine um ein vielfaches erhöhte Konzentration von Feinstaubpartikeln. Daher würden in sämtlichen Druckern, aber auch in Lüftungs- und Klimaanlagen von Hotels Feinstaubfilter eingebaut. Diese filtern Feinstaubpartikel aus der Luft, bevor sie diese an einen Raum abgeben. Wenn also mit dem Corona-Virus belastete Feinstaubpartikel vor dem Einatmen aus der Luft herausgefiltert würden, sei die Wahrscheinlichkeit geringer sich mit dem Virus anzustecken, dachte sich Fella. Das Gleiche gelte bei kleinsten Flüssigkeitströpfchen. So nahm Fella ein Feinstaubfilter-Vlies, das normalerweise in der Industrie eingesetzt wird, und baute es in eine Mund- und Nasenschutzmaske ein. Fertig waren die neuen „GoodFella Masks“. Allerdings schränkt er ein: „Das Virus selbst ist so klein, dass man es allein nicht herausfiltern kann, wohl aber, wenn es an einem Feinstaubpartikel hängt“.

Masken sind waschbar und mehrfach verwendbar

Seine Masken sind in einer einfachen Seifenlauge bei 60 Grad oder 95 Grad waschbar und daher mehrfach verwendbar, erklärt der Erfinder. Die Seifenlauge breche laut Virologen die Fettschicht um das Virus auf und so könne die Temperatur das Virus abtöten, erklärt Fella. Das "Problem" dabei sei: „Wenn die Masken gewaschen sind, zerknittern sie etwas und bügeln kann man sie leider nicht, da sonst der Filter Schaden nimmt“, sagt er. Auch weist Fella darauf hin, dass seine Masken noch nicht zertifiziert seien, also nicht nachgewiesen wurde, dass sie wie FFP-Masken einen bestimmten Schutz bieten. „Ich würde sie einen halben Tag anlassen und dann waschen“, sagt der Geschäftsführer. Derzeit nähen bis zu sieben Personen permanent an neuen Masken. Die ersten 50 Stück hat er an das Gondelsheimer Seniorenhaus, 40 Stück an das Neibsheimer Alten- und Pflegeheim und weitere an Hausärzte verschenkt. Seine Masken seien „billiger als eine Wegwerfmaske“, und besser als ein einfach genähter Mund- und Nasenschutz, da sie mehrfach verwendet werden und die Luft filtern können. Von zehn Nutzungen geht Fella aus. Seine Masken vertreibt er auch über seinen Online-Shop.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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