Eppinger Kleinod auf dem Kirchhügel
Neues katholisches Gemeindehaus nach Familie Wieser benannt

Franz Wieser (rechts) bei der Einweihung des neuen, katholischen Gemeindehauses in Eppingen mit Domkapitular Thorsten Weil (links).
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  • Franz Wieser (rechts) bei der Einweihung des neuen, katholischen Gemeindehauses in Eppingen mit Domkapitular Thorsten Weil (links).
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Eppingen/Bretten (hk) Am heutigen Sonntag, 20. September, wurde das neue katholische Gemeindehaus in Eppingen eingeweiht. Domkapitular Thorsten Weil von der Diözesanleitung in Freiburg war hierzu in die Fachwerkstadt gekommen, um den Sonntagsgottesdienst zu halten und anschließend die Segnung der Räumlichkeiten vorzunehmen. Der neue Gemeindesaal hat die Bezeichnung „Wieser-Saal“ erhalten – in Anerkennung der seit dem 18. Jahrhundert in der Eppinger Pfarrei wirkenden Familie Wieser. Franz Wieser, der dem Gottesdienst und der Einweihung beigewohnt hat, ist in Bretten als ehemaliger Landtagsabgeordneter der CDU und Oberstudiendirektor der Beruflichen Schulen in Bretten kein unbekanntes Gesicht.

Alt und neu wird miteinander verbunden

Zusammen mit dem Architekten Paul Steputat haben sich Pfarrer, Pfarrgemeinderat, Gemeindeteam Eppingen und die Handwerkerfirmen bei der Umgestaltung der denkmalgeschützten Gebäude eingebracht. Es ist ein historisches Kleinod auf dem Kirchhügel entstanden, das alt und neu miteinander verbindet. Die Katholische Kirchengemeinde erhält nun den lang gewünschten Versammlungsort neben der Kirche, den man für Begegnungen und Festen nach den Gottesdiensten, aber auch für Katechese und Veranstaltungen der Gruppen und Verbände der Pfarrei nutzen kann. An Kosten für den Bau sind über eine Million Euro entstanden. Die Kirchengemeinde freue sich über einen Zuschuss der Erzdiözese sowie über ein Darlehen wie auch über viele große und kleine Spenden.

Gebäude diente als Wohnung für Diakon

Das neue Gemeindehaus befindet sich neben der Stadtpfarrkirche “Unsere liebe Frau” in den Gebäuden der Anwesen 6 und 8. Dabei handelt es sich um Nachfolgebauten des Pfarrhofes der zweiten Eppinger Pfarrei, die vor 1.000 Jahren vermutlich von Mühlbach nach Eppingen verlegt worden war und deren Patronatsrecht das Domkapital von Speyer besaß. 1502 wurde die Pfarrei dem St. Guidostift in Speyer angegliedert – daher der Name Speyrer Pfarrhof. Mit diesem Namen grenzte man sich auch gegenüber dem alten Eppinger Pfarrhof ab, der auf dem Gelände der heutigen Zehntgasse stand und dem Kloster Hirschhorn angegliedert war. 1505 wurde das Wohnhaus Kirchgasse 6 als neuer Pfarrhof neben dem alten Pfarrhaus Kirchgasse 8 errichtet. Dieses Gebäude gehörte bis zur Säkularisation 1803 dem St. Guidostift in Speyer und diente nach der Reformation 1556 zunächst dem zweiten evangelischen Pfarrer, der Diakon bezeichnet wurde, als Wohnung.

Museum „Zeugnisse religiösen Volksglaubens“

Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert umgebaut und die Scheune in Sandstein neu errichtet. 1513 kam es zur Teilung der Anwesen Kirchgasse 6 und 8. Das Gebäude Kirchgasse 8 gelangte nach der Einführung der Reformation 1556 in private Hand. 1924 erwarb der Vinzentiusverein das auch im 19. Jahrhundert umgebaute Gebäude und errichtete darin ein Schwesternhaus mit der Bezeichnung St. Josefshaus. 1962 wurde von der Kirchengemeinde auch das Nachbaranwesen Kirchgasse 6 mit der Scheune erworben. Es diente zunächst als Mesnerwohnung und beherbergte Gruppenräume. Heute ist in diesem Gebäude das Museum „Zeugnisse religiösen Volksglaubens“ und die Bücherei untergebracht. Das St. Josefhaus ist heute Bürogebäude für das katholische Pfarramt und für die pastoralen Mitarbeiter/innen. Auch befinden sich darin Besprechungs- und Konferenzräume.

Barrierefreier Zugang über historisches Hoftor

Das neue Gemeindehaus Speyrer Pfarrhof umfasst die Räumlichkeiten im Unter- bzw. Erdgeschoss der Gebäude Kirchgasse 6 und 8 sowie die ehemalige Scheune. Der Zugang erfolgt barrierefrei über das historische Hoftor an der Kirchgasse und dem daran anschließenden kleinen Innenhof. Die Scheune und der ehemals darin befindliche Viehstall wurden zum Gemeindesaal ausgebaut. Ein neu erbautes Foyer enthält den Haupteingang und verbindet den Gemeindesaal in der Scheune mit den Gebäuden Kirchgasse 6 und 8. Im ehemaligen Pferdestall von Kirchgasse 6 wurde die Küche eingerichtet und in den ehemals hauswirtschaftlich genutzten Räumen von Kirchgasse 6 und 8 der Sanitärbereich. Über einen Durchgangsraum im Gebäude Kirchgasse 8 erfolgen auch der Zugang zum Büro und Konferenzbereich im St. Josefshaus und der zweite Fluchtweg zur Zunfthausgasse.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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