Nicht existente Güterbahnhöfe in Kraichtal: FDP fordert Ende einer Gespenster-Debatte
„Grüne-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz setzt sich für nicht existente Güterbahnhöfe ein!“
Stutensee/Kraichtal. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz (Wahlkreis Bretten) und ein Playmobil-Gespenst spielten beim Neujahrsempfang der Freien Demokraten Stutensee am 5. Februar 2017 in der Stafforter Mehrzweckhalle eine besondere Rolle. Denn FDP-Bundestagskandidat und Regionalverbandsmitglied Dr. Christian Jung empfahl „seiner Grünen-Lieblingsabgeordneten“, sich in Bezug auf Verkehrsthemen vor dem Verfassen von falschen Pressemitteilungen prinzipiell „einfach mal vor Ort“ zu informieren und zu recherchieren. „In einem Beitrag der Bruchsaler Rundschau/BNN vom 3. Februar 2017 fordert Frau Schwarz, dass die ‚drei Güterbahnhöfe‘ in Kraichtal nach dem Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube nicht geschlossen werden dürften. Doch diese drei ‚Güterbahnhöfe‘ gibt es überhaupt nicht“, sagte Christian Jung und ließ deshalb ein Playmobil-Gespenst blinken, das einen „FAKE-News-Gespenster-Güterbahnhof-ALARM“ symbolisierte.
Schon im Mai und Juni 2016 hatten verschiedene Pressemeldungen über die angeblich bevorstehende Schließung der drei „Güterbahnhöfe“ in Gochsheim, Menzingen und Münzesheim (Stadt Kraichtal) den FDP-Verkehrspolitiker und Regionalverbandsmitglied Christian Jung misstrauisch gemacht. Als dann wenige Tage später die damals frischgewählte grüne Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz mehrmals auch in Kraichtal mitteilte, dass sie sich gegen eine Schließung der „Güterbahnhöfe“ von DB Cargo bei ihrem Parteifreund und Verkehrsminister Winfried Hermann stark machen werde und einen verstärkten LKW-Verkehr befürchte, begann Jung zu recherchieren.
„Ich wiederhole mich nur ungern: Bei den vermeintlichen ‚Güterbahnhöfen‘ handelt es sich um drei alte Güterverladestellen (Gvst) aus der Zeit des Kaiserreichs, die außer der in Gochsheim seit 25 bis 30 Jahren nicht mehr genutzt werden“, sagte Jung. „Der Gochsheimer Gleisanschluss kann weiterhin benutzt werden, auch wenn DB Cargo die anderen zwei mittlerweile virtuellen Gvst streichen lässt. Dis gilt natürlich auch für private Bahnunternehmen.“ Prinzipiell sei es immer möglich, neue Gleisanschlüsse zu bauen. „Wer als Unternehmen Güter auf dem Schienen- oder Wasserwegen im Landkreis Karlsruhe und der Region transportieren oder erhalten möchte, nutzt aber am besten den Karlsruher Güterbahnhof oder den Karlsruher Rheinhafen, was auch durchaus geschieht – und liefert mit dem LKW an. Logistisch und finanziell macht es für kleine Unternehmen keinen Sinn einen einzigen Waggon via Bahn direkt in die Werkshalle zu transportieren“, betonte der FDP-Politiker.
Gemeinsam mit Bürgermeister und Kreisrat Ulrich Hintermayer (CDU) und FDP-Kreisvorsitzenden Heiko Zahn hatte Jung im August 2016 deshalb auch die Firma Refratechnik Cement in Gochsheim, die den einzigen noch verbliebenen Gleisanschluss auf ihrem Firmengelände benutzt. Dabei suchten die drei Politiker intensiv das Gespräch mit Werkleiter Rolf-Dieter Kizio. Im Refratechnik-Werk Gochsheim werden mit etwa 100 Mitarbeitern Magnesia-Spinell-, Magnesia-Chromit-, Magnesiapleonast- und weitere basische Feuerfest- Spezialsteine hergestellt. Dafür kommt jede Woche über Bruchsal ein Güterzug aus der Slowakei mit Rohstoffen nach Kraichtal und wird dann vor Ort gelöscht. Die Produktionskapazität beträgt 100.000 Tonnen pro Jahr. Fünf ölhydraulische Hochdruckpressen und drei Hochtemperatur-Tunnelöfen arbeiten in vollautomatischen Produktionsprozessen. Kizio zeigte sich vor sieben Monaten erfreut über die Nachricht, dass der Gleisanschluss auf der von der AVG betriebenen Strecke weiter genutzt werden könne. Nach den Pressemeldungen sei auch in der Belegschaft und im Umfeld der Firma eine gewisse Verunsicherung wegen der möglichen Einstellung des Güterzugverkehrs nach Gochsheim entstanden. Außer Regionalverbandsmitglied Christian Jung und der Stadtverwaltung habe sich damals niemand mit ihm in Verbindung gesetzt.
Wenn Sie mehr zum Thema lesen möchten, klicken Sie hier
Autor:Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.