Leserbrief zum Bauvorhaben "Melanchthonhöhe"

"Nur Mut!"

Leserbrief zum Bauvorhaben "Melanchthonhöhe".

Nachdem ich nun einige Jahre nicht mehr in Bretten wohne, bin ich begeistert von der innovativen Strahlkraft dieser Stadt als kommender Regiomove-Port. Von solchen Plänen können wir an meinem Wohnort Ludwigshafen am Rhein leider nur träumen. Ambitioniert haben die schwäbischen Architekten und Planer sicherlich einen großen Wurf gelandet. Die kulturelle Verankerung des Konzeptes der Dreifaltigkeit in der zutiefst protestantisch religiös geprägten urbanen Seele der Großen Kreisstadt Bretten empfinde ich als wohltuendes Detail einer ganzheitlich achtsamen Herangehensweise an Aufgabenstellungen generationsübergreifender Wohngerechtigkeit. Das Prinzip der Dreigliedrigkeit/Dreifaltigkeit sollte künftig alle städtischen Bebauungspläne durchdringen.

Einfaltigkeit darf Bretten nicht länger prägen. Bei der Betonung der Elemente Feuer (Leuchtturmcharakter), Wasser (Wasserfälle im Inneren), Erde (Materialität) und Luft (Höhe) bin ich hinsichtlich des letzten Elementes allerdings noch nicht restlos überzeugt, auch bei Laser und Bluetooth wünsche ich mir Nachbesserungen. Die Planenden beschreiben, dass sie bei einer Turmhöhe von 80 Metern circa 500 Wohlbegüterten Platz bieten können und diese so ihren Weg nach Bretten finden werden. An dieser sicher sehr wohlüberlegten Planung möchte ich anknüpfen. Hier wünsche ich mir ein noch stärker ausgeprägtes zivilgesellschaftliches Engagement aller am politischen Prozess Beteiligten hin zu einer Entscheidung für eine Mindesthöhe, welche die Chance auf die Unterbringung weitaus mehr einkommensstarker Neubürger bietet.

Ich plädiere zumindest testweise für eine Verzehnfachung des Ansatzes und die Einführung von Mindesthöhen bei künftigen Bauprojekten. In einer Zeit des Klimawandels könnte die Innenstadt so beschattet und vor Starkregenereignissen geschützt werden. Nur Mut!

Thorsten Portisch
Ludwigshafen

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