FDP-Abgeordneter Christian Jung verlangt beschleunigten Verkauf des Brettener Bahnhofs an die Stadt
Öffnung der Wartehalle vor dem Winter gefordert
BRETTEN (kn/ch) In einem Brief an die Deutsche Bahn hat der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung an das Unternehmen appelliert, die Wartehalle am Brettener Bahnhof für Fahrgäste zu öffnen und den Verkauf des Bahnhofsgebäudes an die Stadt Bretten voranzutreiben. Er bittet um eine Information, „ab wann und wie die Stadt Bretten den Bahnhof erwerben kann.“
Keinerlei Angebote für Zugreisende mehr
Der Bahnhof in Bretten lasse „inzwischen jeglichen Komfort für Pendlerinnen und Pendler vermissen“, heißt es in dem Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz. Große Teile stünden leer, darunter die Empfangshalle und abgesehen vom verkleinerten Schalter der Deutschen Bahn gebe es keinerlei Angebote für Zugreisende mehr, „nicht einmal einen durchgängig geöffneten, beheizten Wartebereich für Herbst und Winter“. Auch Beschwerden über ungenügend gereinigte Toiletten machten regelmäßig die Runde. Bisher sei es für die Stadt Bretten trotz verschiedener Angebote nicht möglich gewesen, das Gebäude zu erwerben.
Lange Mängelliste
Doch damit sei die Liste der Mängel nicht zu Ende, schreibt der Abgeordnete. Unterführung und Bahnsteige stellten für körperlich eingeschränkte Menschen schwer zu überwindende Hürden dar. „Diesen Zustand können wir nicht länger hinnehmen; der Zugknotenpunkt der Melanchthonstadt muss schnellstmöglich barrierefrei werden“, fordert Jung. Zweitens habe der Durchgangsbereich zu den Gleisen, namentlich Böden, Wände und Treppen, eine „Grundreinigung nötig, um vor allem unangenehme Gerüche zu beseitigen.“ Drittens tue eine „bessere Beleuchtung der Unterführung not, damit sich Passanten in den Abend- und Nachtstunden sicherer fühlen.“
Verkauf zügig vorantreiben
Die Stadt Bretten bemüht sich laut Jung „seit geraumer Zeit um einen Kauf der alten Bahnhofsimmobilie“. Unter kommunaler Regie solle das Empfangsgebäude wiederbelebt und um standortgerechte Angebote, etwa ein Bäckereicafé, bereichert werden. Obwohl die Deutsche Bahn bereits 2016 ihr Interesse kundgetan habe, den Altbau zu veräußern, kommen nach den Worten des FDP-Politikers Verhandlungen mit der Stadtverwaltung nicht recht in Gang. Zuletzt habe die Bahn Anfang August 2019 mitgeteilt, dass die DB Station & Service AG, innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Verwertung des Gebäudes plane, sofern die Ergebnisse „der vertieften Untersuchungen“ dies erlauben. Jung dazu: „Ich bitte Sie nachdrücklich, diesen Prozess der Prüfung zügig voranzutreiben.“ Da inzwischen wieder die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, schließt der Abgeordnete mit der dringenden Bitte: „Sorgen Sie in Absprache mit der Stadt Bretten dafür, dass die Wartehalle in den kommenden Monaten für Bahnkunden offensteht. Auf diese Weise böte der Brettener Zugknotenpunkt ein Mindestmaß an Komfort, während die Veräußerung des Gebäudes weiter vorbereitet wird.“
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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