Sanierung des Rathauses in Dürrn: Grußwort von Bürgermeister Norbert Holme
Nach einer bewegten Geschichte, die im Jahre 1744 beginnt, schließt sich nun im Frühsommer 2017 ein Kreis mit der Übergabe des vollständig sanierten und renovierten Fachwerkgebäudes Hauptstraße 53 in Dürrn als Rathaus der Gemeinde Ölbronn-Dürrn. Ursprünglich als Keltergebäude der Gemeinde Dürrn errichtet, hat es in den mehr als 270 Jahren seit seiner Entstehung diverse Nutzungen und vor allen Dingen, gravierende Umbaumaßnahmen erfahren.
Seit der Gemeindefusion zwischen den Gemeinden Dürrn und Ölbronn im Jahre 1974 dient es nach den Eingemeindungsvereinbarungen bis heute als Hauptsitz der Gemeindeverwaltung von Ölbronn-Dürrn.
Insbesondere in der letzten Hälfte des letzten Jahrhunderts erfuhr das Gebäude einige gravierende Veränderungen und Umbauten, ohne ausreichende Berücksichtigung von historischen oder denkmalgerechten Belangen. Aktuelle Rahmenbedingungen wie eine leistungsfähige Breitbandverkabelung oder aber auch ein barrierefreier Zugang für Besucher und Mitarbeiter in einem zeitgemäßen Verwaltungs- und Dienstleistungs-gebäude sowie allgemein Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Umfeld einer freundlichen, offenen Atmosphäre blieben weitestgehend unberücksichtigt.
Bürgerentscheid über Rathaus-Projekt
So war es denn auch eine gewaltige Chance im Frühjahr 2008, mit der Aufnahme in das Landessanierungsprogramm, diese Umstände nachhaltig zu ändern und zu verbessern, wenngleich das Projekt Sanierung und Renovierung Rathaus anfänglich nicht im Vordergrund stand. Im Rahmen der notwendigen Voruntersuchungen für die Antragstellung des Sanierungsverfahrens und des späteren, anfänglichen Auftaktverfahrens, standen die Schaffung von zusätzlichen Räumlichkeiten für die Grundschule Dürrn verbunden mit dem Bau eines Sitzungssaals und weiterer Veranstaltungsräumlichkeiten zur Diskussion. Im weiteren Verlauf des mehrjährigen Prozesses, wurde dann für das Rathaus eine andere, städtebauliche Variante entwickelt, die mit einem Neubau auf dem gegenüberliegenden Grundstück verbunden gewesen wäre. Für diese Projektvariante gab es im Oktober 2012 zunächst eine knappe Gemeinderats-Mehrheitsentscheidung. Dieser Gemeinderatsbeschluss wurde noch zum Jahresende 2012 von einer Bürgerinitiative aufgegriffen, mit dem erklärten Ziel, einen Bürgerentscheid über die Art der Durchführung des Rathaus-Projekts, herbeizuführen.
Wie allgemein bekannt, stand am Ende des Bürgerentscheids im März 2013 ein deutliches Votum gegen die Neubaupläne.
Besagtes Votum ebnete schließlich den Weg für die umfassende Sanierung und Renovierung des historischen Rathauses.
Vom Keller bis zum Dach entkernt
Die Planungen, Abstimmungen mit den Fachbehörden und Einholung der entsprechenden Genehmigungen erfolgte durch das Architekturbüro Frank Morlock. Im April 2015 lagen alle Genehmigungen und weiteren Voraussetzungen vor, sodass das Rathausgebäude komplett geräumt und die gesamte Verwaltung ausgelagert werden konnte. Für einen angenommenen Zeitraum von zwei Jahren wurde ein Teil der Verwaltung und die Bücherei Dürrn in angemieteten Räumen in der Pforzheimer Straße 5 in Dürrn untergebracht, während der andere Teil der Verwaltung ins Rathaus nach Ölbronn umgezogen ist.
In der Bauzeit von gut zwei Jahren wurde das Gebäude vom Keller bis zum Dach völlig entkernt, erhalten blieb letztlich nur die äußere Gebäudehülle.
Es folgte eine komplett neue Raumaufteilung auf drei Ebenen sowie ein vollständiger Innenausbau unter Einbeziehung der gesamten Haustechnik.
Obwohl es sich bei dem Vorhaben um ein sehr komplexes Projekt handelt, kam es lediglich zu geringfügigen zeitlichen Verzögerungen und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde kann nun ein modernes, erfolgreich saniertes und renoviertes Dienstleistungsgebäude übergeben werden.
Dank an alle Beteiligten
Allen Beteiligten die sich in die Projektentwicklung eingebracht haben, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich. Mein Dank gilt ebenso den Damen und Herren Gemeinderäten für die wegweisenden Beschlüsse zur Umsetzung des Vorhabens sowie für die Bereitstellung der entsprechenden Finanzmittel im Rahmen der Haushalte der Gemeinde.
Im Hinblick auf die Gesamtfinanzierung ist ergänzend das für unsere Gemeinde zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe zu nennen. Ohne die großzügige Förderung im Rahmen des Landessanierungsprogramms wäre die Realisierung des Vorhabens nicht möglich gewesen.
Meinen Dank richte ich an dieser Stelle auch an den Architekten Frank Morlock und an alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an alle weiteren Fachplaner und natürlich an alle bauausführenden Firmen.
Danke für ein gelungenes Bauwerk.
Für das Verständnis und für die Akzeptanz der unvermeidlichen Unannehmlichkeiten während der langen Bauphase bedanke ich mich bei den Nachbarn rund ums Rathaus und beim gesamten Umfeld.
Nicht zuletzt danke ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch ihr großes Engagement dazu beigetragen haben, dass in allen Verwaltungsstellen der Gemeinde auch während der langen Zeit des Provisoriums ein reibungsloser Betrieb gewährleistet war.
Die demokratisch zu Stande gekommene Entscheidung für die Sanierung des historischen Rathaus Dürrn ist nun Realität. Ich hoffe, dass das neue Haus von den Einwohnern unserer Gemeinde gut angenommen wird, dass es für alle Belange der Beratung, des Verwaltungshandelns aber auch der Begegnung dienen möge und zum Wohle unserer gesamten Gemeinde Ölbronn-Dürrn intensiv genutzt wird.
Norbert Holme, Bürgermeister
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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