Umfrage: Deutsche belasten Geldsorgen und Angst vor Familienkrach an Weihnachten
Sorgt Corona für Enttäuschung und Streit an den Festtagen?
Pforzheim/Region (kn) Ob die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage trotz Corona stimmungsvoll und harmonisch verlaufen, ist offensichtlich eine Frage des Geldbeutels und des Alters. Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom November bereitet es 22 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen bis 1.500 Euro Sorgen, in diesem Jahr aus finanziellen Gründen weniger Geschenke und kulinarische Köstlichkeiten für das Fest kaufen zu können. Liegt das Haushaltseinkommen zwischen 1.500 und 3.000 Euro, spielen solche Ängste nur noch bei elf Prozent der Befragten eine Rolle. Ab einem Einkommen von mehr als 3.000 Euro plagen nur noch fünf Prozent der Teilnehmer Geldsorgen bezüglich der Präsente und Weihnachtsleckereien.
Angst vor Streit und Sorgen um das richtige Geschenk
Ein weiterer Stressfaktor ist die Befürchtung, dass die Geschenke den Liebsten nicht gefallen könnten. Das denken vor allem junge Menschen, nämlich jeder Vierte 18- bis 29-Jährige. Bei einer ähnlichen Umfrage vor zwei Jahren machten sich lediglich zwölf Prozent in dieser Altersgruppe Gedanken um das perfekte Präsent. Älteren Menschen bereitet das Schenken generell weniger Sorgen. Auch dass es Streit unterm Tannenbaum geben könnte, belastet im Corona-Jahr vor allem die jüngere Generation. Demnach befürchten 31 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, dass die Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie nicht friedlich verlaufen könnten.
Auszeiten sind notwendig
„In diesem Jahr sind Familien durch die Kontaktbeschränkungen auch an Weihnachten auf die engsten Verwandten reduziert. Da kann es durchaus zu Konflikten kommen. Hier hilft Verständnis füreinander und gegenseitige Toleranz“, rät Wolfgang Wagner vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Pforzheim. Auch Auszeiten, in denen jedes Familienmitglied rund um Bescherung und Weihnachtsmenü seinen Interessen und Bedürfnissen nachgehen und sich auch mal zurückziehen kann, können zu einem harmonischeren Fest beitragen. Zudem sei es gut, die Erwartungen an ein perfektes Weihnachtsfest herunterzuschrauben, so Wolfgang Wagner: „Wer sich unter Druck setzt und auf den letzten Drücker trotz geschlossener Läden noch im Online-Handel das perfekte Geschenk finden will, erzeugt nur ungesunde Emotionen.“
Wenn Ängste und Sorgen zu groß werden, kann es hilfreich und entlastend sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch in Corona-Zeiten gibt es an Weihnachten telefonische Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge (0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222)
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" 08000 116 016
Opfer-Telefon des WEISSEN RINGS 116 006
Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche 116 111
Elterntelefon 0800 111 0550
Hilfetelefon "Schwangere in Not" 0800 40 40 020
Pflegetelefon "Schnelle Hilfe für Angehörige" 030 20179131
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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