Renate Knauss war 30 Jahre Gemeinderätin
Soziales Engagement im Mittelpunkt

Renate Knauss (Mitte) mit Familie Zuka aus dem Kosovo. archiv
  • Renate Knauss (Mitte) mit Familie Zuka aus dem Kosovo. archiv
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (Gunter Hauser) Renate Knauss war 30 Jahre lang Gemeinderätin der Stadt Bretten. Bekannt ist sie aber vor allem auch durch ihr soziales Engagement, wie Brettener Woche-Autor Gunter Hauser in seinem Porträt feststellt.

Schon im Alter von 39 Jahren wurde Renate Knauss Witwe. Doch statt in der Trauer über den Verlust ihres Mannes zu versinken, entschloss sie sich dazu, aktiv zu werden. Sie wollte etwas bewegen und sich sozial engagieren. Dazu bot sich die kommunalpolitische Ebene an, und „da die SPD die einzige Partei ist, die das Wort sozial im Namen trägt“, war für Knauss klar, dass ihre Arbeit in der SPD passend sein könnte. 1989 wurde sie in den Brettener Gemeinderat gewählt und blieb dort bis in das Jahr 2019. Wenn man Knauss begegnet, merkt man ihr das Interesse an sozialen Themen an. Auf die Frage, was sie an Bretten am meisten liebe, nennt sie die Menschen, den Marktplatz, die Feste und das Gugg-e-mol-Theater. Auch im Café International ist sie Stammgast. Doch sie setzt sich nicht nur dort für die Belange bedürftiger Menschen ein.

"Herausforderung, aber auch eine schöne Erfahrung"

Sie hat beispielhaft Akzente gesetzt und mit einer fünfköpfigen Familie aus dem Kosovo für über ein Jahr ihre Wohnung geteilt. „Das war für mich und meinen Lebensgefährten eine Herausforderung, aber auch eine schöne Erfahrung. Zwei Welten haben zusammengefunden. Ich wollte die Zeit nicht missen, bin noch heute mit ihnen eng verbunden. Und für die Kinder bin ich diejenige, die mit ihnen schwimmen geht“, so Knauss.

Frauenrechte sind ihr ein persönliches Anliegen

Auch auf ihrer Liste als Gemeinderätin stehen ein paar nicht unbedeutende Daten. So war sie 33 Jahre lang Ortschaftsrätin in Ruit, acht Jahre Fraktionsvorsitzende der SPD Bretten und die erste weibliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von 1999 bis 2014. Die Frauenrechte sind ihr dabei ein persönliches Anliegen, was sich auch in einem Kopftuchexperiment 2018 gezeigt hat. Zusammen mit Heidi Veith hatte sie getestet, welche Reaktionen das Tragen eines muslimischen Kopftuches im alltäglichen Miteinander auslösen kann.
Auch für Europa hat sich Knauss engagiert, indem sie in Bretten zwanzig Jahre lang das Europafest organisierte. Große Meilensteine in der politischen Arbeit waren auch die Stadtparkhalle, das Edith-Stein-Gymnasium, der Kindergarten Drachenburg und die neue Bäderwelt.

„Natürlich will ich weiter politisch aktiv bleiben"

Auf die Frage nach Projekten für ihren Ruhestand hat Renate Knauss auch gleich ein paar Dinge parat. „Natürlich will ich weiter politisch aktiv bleiben: Im Landesvorstand der SPD-Kommunalpolitiker und im Regionalverband Mittlerer Oberrhein, für den ich vom Kreistag wiedergewählt wurde.“ Was Bretten aktuell am meisten brauche? Da nennt sie mit Nachdruck den sozialen Wohnungsbau. Zudem wünsche sie Bretten "weiterhin den guten gesellschaftlichen Zusammenhalt, der sich auch in Krisen bewährt hat".

Autor:

G H aus Bretten

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