Städteplaner sehen in Hochhäusern kein Patentrezept

Hochhäuser sind nach Ansicht von Experten kein Ausweg auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum.

Karlsruhe (dpa/lsw) «Wohnen in Hochhäusern ist heute eher ein teures Wohnen», meint der Leiter der Stadtquartiersplanung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Prof. Markus Neppl. Eine Patentlösung gegen Wohnungsnot seien solche Gebäude daher nicht. Statik, Brandschutz, Klima-, Sicherheits- oder Aufzugstechnik trieben bei Hochhäusern die Kosten in die Höhe. Das gilt nach Worten Neppls auch für die Infrastruktur und die Stellplätze. Zudem müssten aufgrund der Verschattung entsprechend große Abstandsflächen gewahrt werden.

Müssen ins Stadtbild passen und sozial verträglich sein

Der Architekt kennt so gut wie keine aktuellen Beispiele von kostengünstig gebauten Hochhäusern, die bezahlbaren Wohnraum in den benötigten Größenordnungen schaffen können. Der Städtetag Baden-Württemberg kann sie sich zwar «im Einzelfall» in größeren Städten vorstellen. Sie müssten aber ins Stadtbild passen und sozial verträglich sein. Bei Anonymität, einseitigen Strukturen und überforderten Nachbarschaften könne ein Quartier «abstürzen», warnt Städtetagsdezernent Gerhard Mauch.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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