Brettener Stadtförster Ewald Kugler informierte über Waldzustand
Trockenschäden führen zum Sterben der Altbuchen
Bretten (kn) Über alarmierende Schäden an Altbuchen, die auch zum Sterben der Bäume führen könnten, hat der Brettener Forstamtsleiter Ewald Kugler aktuell Bürgermeister Michael Nöltner informiert. Durch die Trockenheit im Jahr 2018 seien viele Buchen schlichtweg „verdurstet“. Das Ausmaß der Schäden sei aber erst jetzt erkennbar, so Kugler.
"3.000 der über 100-jährigen Buchenstämme am Absterben"
Bereits im vergangenen Spätjahr sei beobachtet worden, dass die kleinen feinen Äste an den Kronen teilweise abgestorben waren. Im Frühjahr 2019 hatten die Buchen dann an den oberen Teilen der Krone nicht mehr ausgetrieben und die Kronen wurden von oben her immer dürrer. Mindestens 3.000 der über 100-jährigen Buchenstämme seien am Absterben, warnt Kugler. Das betreffe vor allem hohe Bäume, deren Kronen direkt der Sonne ausgesetzt seien und Buchen am Waldrand. „Dabei ist die Buche die für den Kraichgau typische Baumart“, so der Stadtförster. 41 Prozent des Brettener Stadtwaldes bestehen aus der Art.
Absterbende Buchen sind auch gefährlich
Aber nicht nur für die absterbenden Buchen gilt der Alarmzustand, von ihnen geht auch eine Gefahr aus, erklärt Kugler. „Bei der Probefällung einer Buche im Sprantaler Wald zerfiel die gesamte Krone in kleine Bruchstücke." Deshalb gelte das Hauptaugenmerk zunächst der Verkehrssicherung entlang von öffentlichen Straßen. Danach müssten die Waldwege und öffentlichen Einrichtungen "durchmustert" werden. Das werde bis März nächsten Jahres dauern. Eventuell müssten auch Teile des Waldes gesperrt werden, um die Bevölkerung vor herabstürzenden Ästen zu schützen, warnt Kugler.
Bei Wind auf Spaziergänge und Sport im Wald verzichten
Die Stadtverwaltung bittet die Bevölkerung, auf Waldwanderparkplätzen und an den Waldrändern derzeit keine Fahrzeuge abzustellen. Ebenso sollte bei böigem Wind auf Waldspaziergänge oder Joggen verzichtet werden. Bereits in den Vorjahren seien bei Durchforstungen absterbende oder bereits dürre Altbuchen gekennzeichnet und stehen gelassen worden. Bei den jetzt anfallenden großen Mengen sei dies jedoch keine Lösung, da die Bestände bei künftigen Pflegemaßnahmen mit fortschreitendem Zerfall flächig nicht mehr begehbar wären, erklärt der Stadtförster.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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