BIPS berichtet vom Gespräch im Regierungspräsidium
Von der Brücke in den Tunnel

Der Trassenverlauf. | Foto: BIPS
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Bretten (bea) Die Bürgerinitiative "Pro Südumfahrung" (BIPS) hat sich mittlerweile auf den Weg ins Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe gemacht, um sich über den aktuellen Stand der Planungen zur sogenannten "Südwesttangente Ortsumfahrung Bretten" zu informieren. Nun stellten aktiven-Gemeinderat und BIPS-Sprecher Aaron Treut und der ehemalige Brettener Stadtbaudirektor Gunter Lange die Erkenntnisse vor, die sie aus dem Gespräch mit  Referatsleiter Axel Speer und Planer Helmut Wößner mitgebracht haben.

Von der Brücke in den Tunnel

Den aktuellen Planungen des RP zufolge weiche die geplante Trasse hinter dem Kletterwald von der heutigen Führung der B294 ab und führe im weiteren Verlauf mittels Brückenbauwerk über die Straße zum Tierpark und durch einen 850 Meter langen Tunnel zur B293, sagte Treut. Somit würde das gesamte FFH-Gebiet beim Rinklinger Grillplatz unterfahren. "Damit sind ein Einschnitt in die Landschaft, ein verstärkter Landschaftsverbrauch und eine Verschlechterung der Naherholungssituation nicht gegeben", so Treut. Auf Höhe der Nußbaumer Straße sei derzeit ein Ampelknoten geplant, an dem Fahrzeuge nach Bretten oder in Richtung Sprantal abbiegen könnten. Der Asphalt der dann alten B294 in Richtung Bretten soll abgebrochen und das Areal renaturiert werden. Durch den Bau der Trasse soll ein zusätzlicher Retentionsraum für den Hochwasserschutz am Hungergraben in Richtung Sprantal entstehen.

Für tiefergelegenen Tunneleingang einsetzen

Im weiteren Verlauf der Umfahrung sei der genaue Standort des Tunneleingangs  im sogenannten Katzengraben vom RP noch nicht endgültig festgelegt worden, so Treut. Die Trasse liege jedoch in einem Taleinschnitt. Das habe positive Auswirkungen auf die anfallenden Lärmemissionen. Wie die BIPS erfahren habe, könne es sein, dass bei einer geringen Tunneltiefe ein Tunnelbohrer nicht eingesetzt werden könnte. In einem solchen Fall müsste das Gelände auf der gesamten Länge des Tunnels von oben her geöffnet und nach dem Tunnelbau wieder aufgeschüttet werden. Um dies zu verhindern wolle sich die Bürgerinitiative für einen tiefergelegenen Tunneleingang einsetzen, so Treut. Auch auf Rinklinger Seite seien schallschützende Maßnahmen und ein Abtauchen der Trasse unter die Horizontlinie geplant. Das Problem in Rinklingen sei, dass die Anbindung an die B293 eine "größere Lösung" geben werde, bemerkte Gemeinderat Hermann Fülberth (Aufbruch).

Anbindung an B293 erfordert "größere Lösung"

Nach wie vor ist Treut überzeugt: "Wenn die Umgehungsstraße nicht gebaut wird, werden wir massive Probleme mit dem zunehmenden Verkehr haben." Auf die seitens der Bürgerinitiativen unterschiedlich Zahlen des Verkehrsgutachtens des Büro Köhler und Leutwein habe die BIPS den leitenden Baudirektor Axel Speer vom RP angesprochen. Doch dazu habe er keine Stellung beziehen wollen, sondern lediglich darauf verwiesen, dass die Visualisierung der Seite 42 maßgeblich für das RP sei, so Treut. In der Verkehrsuntersuchung von Köhler und Leutwein würde der Bau der Südumfahrung in Bretten positive Entlastungswirkungen bis nach Eppingen und Maulbronn beinhalten, sagt Treut. Für die dazwischenliegenden Strecken seien ähnliche Effekte zu erwarten. In Bretten selbst gebe es einen Zielverkehr von 49 Prozent. "Die Aussage der BIVEB, die Südumfahrung würde mit 9.000 Fahrzeugen zusätzlichen Verkehr anziehen, sind einfach Fake-news, ebenso die Behauptung in einer selbst gebastelten Grafik nur 2.000 Fahrzeuge würden aus der Innenstadt abgezogen."

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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